Gestern Abend saß ich ab 21.00h an einer Kirrung, die seit 1. Mai täglich angenommen war. Eigentlich war ich nicht mehr soo motiviert, da ich seit 1. Mai täglich morgens und abends ansitze und ziemlich am A.sch bin im Hinblick auf Schlafentzug. Aber wenn die Schweinchen denn so regelmäßig kommen, sollte man´s auch nutzen.
Es kam wie meistens, bis Mitternacht tote Hose...
Auf dem Weg zum Auto ringe ich mit dem Gedanken, noch an unserm Bach zu pirschen, wo durch den Regen das Gras und Schilf die vergangenen Tage hochgeschossen ist und ein einsamer Acker frisch mit Mais bestückt wurde. Im März hatte ich dort schon 2 Sauen erlegt, die auf überfluteten Wiesen gebrochen hatten. Aber eigentlich war ich ja hundemüde. Auf der anderen Seite stand der gute Mond und feuchte, pirschgerechte Wege. Also denn, auf eine halbe Stunde mehr kam´s nicht mehr an.
Und siehe da, nach 100 Metern zeigt die WBK zwei Sauen, eine große und eine kleine auf dem jungfräulichen Acker beim gemütlichen Brechen. Ich kenne die beiden schon, im März hatte ich der Bache schon den anderen Frischling, einen Keiler, weggeschossen. Pirschstock aufgestellt, Ziel erfaßt und fast geschossen, als sich die Große vor die Kleine stellt und zu mir hin sichert. Hat sie mich mit, es sind ja nur knapp 50 Meter?
Nein, der dunkle Hintergrund rettet mich, sie geht aus der Optik und Schuss und Bühne ist leer. Die beschossene Sau höre ich noch einige Zeit, dann entferntes Schlegeln.
Ich hole das Auto und gehe zum Anschuß, kein Schweiß???
Gottseidank finde ich nach 20 Metern die ersten Lungenschweißspritzer, nach 80 Metern finde ich sie auf einem der vielen Sauenwechsel am Bach im hohen Schilf. Eine Überläuferbache mit 29 kg.
Es ist schon die 3. Sau des Jagdjahres, langsam wird´s mir unheimlich...