Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
2.966
Brauchbarkeiten werden von den Gespannen gelaufen, weil sie vom Staat gefordert werden. Würde es diese Forderung nicht geben, würde sich kaum eine Jägerschaft die Mühe machen, sowas vorzubereiten. Damit ist klar, was der Kern der Brauchbarkeit ist: Zwang!

Die Zuchtvereine sind freiwillige Zusammenschlüsse, also mit einer ganz anderen Motivation betrieben. Diese gaben sich eine Satzung, einen Rassestandard als Zuchtziel und wählten geeignete Prüfungen, um die Anlagen und die Ausbildungsfähigkeit ihrer Hunde zu prüfen, zu dokumentieren und über Zuchtschauen die besten Hunde zur Zucht zu selektieren. Drei Merkmale bestimmen dabei alles andere. Leistung, Wesen und Gesundheit. Die einzelnen Fächer, die bewertet werden wie z.B. Spurwille, Nasenleistung, Finderwille etc. sind angewölft. Gehorsam etc. sind trainiert. Wenn ein Züchter im Vorsteherlager permanent mit Hunden züchtet, die keine VGP oder Bringtreue haben, so setzt er sich dem Risiko aus, auf eine mögliche Wesensschwäche wie das Totengraben oder Anschneiden nicht hinreichend selektiert zu haben, denn der Apport im Wald ist für das Wesen eines Hunde eine stärkere Belastung und deshalb fallen da auch viele durch. Und Hunde die zur VGP anschneiden, taugen für die Zucht nicht obwohl sie zur HZP mit Bravour bestanden haben.
Und sollte es mal den Zwang zur Brauchbarkeit nicht mehr geben, werden die Leistungsprüfungen der Zuchtvereine immer noch bestehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Da ist was wahres dran.

Das hier
Brauchbarkeiten werden von den Gespannen gelaufen, weil sie vom Staat gefordert werden. Würde es diese Forderung nicht geben, würde sich kaum eine Jägerschaft die Mühe machen, sowas vorzubereiten. Damit ist klar, was der Kern der Brauchbarkeit ist: Zwang!
kann es aber nicht sein, sonst würde in BY keiner mehr ne BP veranstalten. Im Gegenteil, es schießen sogar die Konkurrenzangebote zu den KJS aus dem Boden wie der Spargel im Frühling. Ganz ohne gesetzlichen Zwang. Also irgendeinen Grund muß das haben. :unsure:
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.275
Bei uns hier im Landkreis sind viele Hunde brauchbarer ,wie die komischen Prüfer ,die teilweise nicht einmal selbst einen Hund führen.
Ein Prüfer,

der keinen Hund selbst, mindestens (!) einen, zur rasseeigenen (V)GP geführt hat, ist kein Prüfer. Dieweilen das die Voraussetzung ist, um zur Prüferschulung zugelassen zu werden.

Mbogo
 
Registriert
26 Feb 2018
Beiträge
558
Hallo, das beim Dackel die Bauprüfung Pflicht ist halte ich für ein Gerücht. Die Schussfestigkeit und der Spurlaut sind die beiden Voraussetzungen für alle Prüfungen. BauPrüfung ist nur für die weiteren Arbeit unter der Erde Voraussetzung. Wenn man den Zweig für Schweissarbeit nehmen will braucht man die Bauprüfung nicht für die Zucht.
 
Registriert
3 Jul 2013
Beiträge
510
Die Brauchbarkeit ist wesentlich und notwendig aus versicherungstechnischen Gründen und ebenfalls aus den jagdrechtlichen Gründen bei verschiedenen Jagdarten. Bei der Entenjagd muss der brauchbare Hund dabei sein, bei der Nachsuche muss er zur Verfügung stehen. Iss so.

Mbogo
Über die Brauchbarkeit darf in Bayern zum Glück "der erfahrene Jäger" NOCH selbst entscheiden!

Ich weiß....den Prüfungswichteln seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge....keine müde Mark damit verdient und kein "Wichtig-sein" möglich!
Der BJV (eigentlich unser Interessensverband) kämpft dagegen an....wahrscheinlich hocken in der Vorstandschaft die gleichen Wichtigtuer bzw. deren Spezies wie in so manchem Prüfungsclub.

Es geht mir hier auch nicht darum, die persönliche Meinung einzelner Personen schlecht zu reden, ich möchte nur zu bedenken geben, dass unsere Rechte als Jägerinnen und Jäger mittlerweile von fast allen politischen Seiten beschnitten werden, da braucht` s nicht noch die Maßregelung aus den "eigenen" Reihen.


P. S.:
IRONIE AN: "Ich finde, EIN Drilling reicht als Jagdwaffe vollkommmen aus! Kein Mensch braucht mehr!"
IRONIE AUS
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.033
Über die Brauchbarkeit darf in Bayern zum Glück "der erfahrene Jäger" NOCH selbst entscheiden!

Ich weiß....den Prüfungswichteln seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge....keine müde Mark damit verdient und kein "Wichtig-sein" möglich!
Der BJV (eigentlich unser Interessensverband) kämpft dagegen an....wahrscheinlich hocken in der Vorstandschaft die gleichen Wichtigtuer bzw. deren Spezies wie in so manchem Prüfungsclub.

Es geht mir hier auch nicht darum, die persönliche Meinung einzelner Personen schlecht zu reden, ich möchte nur zu bedenken geben, dass unsere Rechte als Jägerinnen und Jäger mittlerweile von fast allen politischen Seiten beschnitten werden, da braucht` s nicht noch die Maßregelung aus den "eigenen" Reihen.

...

Wegen solcher, von Sachkenntnis unberührter Aussagen ist Bayern zu recht als jagdkynologische Diaspora anzusehen...
 
Registriert
21 Apr 2022
Beiträge
2.914
Mal meine ganz persönliche Meinung. Ich führe ja meinen ersten Hund und ich empfand die Vorbereitung hin zur Brauchbarkeit als große Hilfe.
Nicht nur wegen dem Unterricht selbst, auch wegen dem Training/Übungen mit dem anderen Hundeführern außerhalb der reinen Ausbildungsstunden mit den Trainern.
Am Ende hab ich sicher mehr als der Hund gelernt, der konnte das meiste aufgrund seiner Anlagen ja schon, es musste nur "in Form" gegossen werden.

Auch ohne den "Zwang" zur Brauchbarkeit hätte ich mir solche Unterstützung geholt, man muss seine Grenzen kennen und wenn man an selbige kommt, holt man sich halt Hilfe.

Da nicht jeder so denkt bin ich bei der Sache der Pflicht auch zwiegespalten. Wer schon mehrere Hund geführt und ausgebildet hat, der braucht sowas sicher nicht mehr, kann die Prüfung aber ja auch ohne Vorbereitungskurs ablegen.

Wer aber einen Hund führt und keine Erfahrung hat, sollte vielleicht tatsächlich zum Wohle des Wildes und des Hundes ein wenig zu seinem Glück "gezwungen" werden.
Vorausgesetzt natürlich der Kurs taugt auch was, da hab ich leider selbst schlechte Erfahrungen gemacht.

Abgesehen davon, was macht mehr Spaß als die Arbeit mit dem Hund? 😅
IMG_20221216_104727.jpg
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Bei den Teckeln gibt es ja eine Vielzahl von Prüfungen. Das finde ich mitlerweile ganz gut. Kann man sich raus suchen was für einen passt. Die GP der Brackenzuchtvereine werde ich nie verstehen. Warum soll ich einen jagenden Hund, noch zusätzlich für die Nachsuche ausbilden ? Dann noch diese 1000m. Das ist eine erschwerte Nachsuche, das machen Profis.
Zumal es ja noch die FSP extra gibt.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.033
Bei den Teckeln gibt es ja eine Vielzahl von Prüfungen. Das finde ich mitlerweile ganz gut. Kann man sich raus suchen was für einen passt.

Fünf oder sechs Varianten von Schweißprüfungen sind nicht "ganz gut", sondern bereits deutlich im Bereich "Hundesport" anzusiedeln...

Die GP der Brackenzuchtvereine werde ich nie verstehen.

Was sollte daran schwierig zu verstehen sein? Grundsätzlich gibt´s die AP - FSP - GP - zwei Leistungszeichen im Jagdbetrieb (das "Leistungszeichen" im SW-Gatter zähle ich ausdrücklich nicht als solches!) - ferrdisch!

Bei der GP gibt´s die "laute Jagd", die Schweißarbeit, das Thema "Haarwildschleppe" und die Revierführigkeitsfächer, das war´s.

Warum soll ich einen jagenden Hund, noch zusätzlich für die Nachsuche ausbilden ?

Seltsame Frage eines Brackenführers... :unsure:
Vielleicht deshalb, weil auch ein jagender Hund grundsätzlich mehr drauf hat, als nur zu jagen - oder schießt Du so gut, dass Du (oder Deine mitjagende Umgebung) noch nie ´ne kürzere oder längere Totsuche oder auch mal ne "einfachere" Hetze prodiziert hättest?
Ich bin nun weiß Gott kein "Profi" aber Gelegenheiten für solche einfacheren Einsätze gibt´s bei den meisten Brackenführern doch des Öfteren mal. Außerdem gehört die Schweißarbeit ganz einfach ins normale Ausbildungsprogramm

Dann noch diese 1000m. Das ist eine erschwerte Nachsuche, das machen Profis.

Wenn Du in § 22 der BPO schaust, stehen dort lediglich 600m - und wenn einige Brackenrassen glauben, sie müssten 1.000 Meter vorschreiben, dann sehe ich persönlich das zwar als übertrieben bis affig an, nicht aber als grundsätzlich schädlich oder problematisch...

Zumal es ja noch die FSP extra gibt.

Die "FSP extra" ist keine "FSP extra", sondern eine "SP", die mit Schweiß oder dem FS hergestellt wird und zwei Zielen dienen kann:
1. Bestätigung der gesetzlich geforderten "Brauchbarkeit für die Nachsuche"
2. Vorab-Absolvieren des Schweißteils der GP, sodass am GP-Tag der Schwerpunkt wirklich auf der "lauten Jagd" liegen kann.

Man KANN durchaus auf dem Standpunkt stehen, dass eine Bracke (als Rassengruppe, aus der schließlich die heutigen Schweißhunde entstammen) per se eine besondere Affinität auch zur Schweißarbeit haben (zumal insbesondere die Ösi-Bracken-Vereine bis heute glauben, sie wären tatsächlich praktisch genauso gut wie Schweißhunde) und dies in einer singuläre SP auch zum Ausdruck kommen sollte.
ICH persönlich halte dies für eine übertriebene Profilneurose der betreffenden BZV und bin deshalb mit den 600 Metern absolut "zufrieden", die bei den dreifarbigen verlangt werden und lege den Schwerpunkt bei der GP tatsächlich lieber auf die "laute Jagd" und eine am praktischen Jagdbetrieb ausgerichteten Bewertung dieser Arbeiten (d.h. wenn der Hund bei der GP ´ne Sau oder ein Reh jagt, dann wird DIESE Jagd auch bewertet und nicht die AP-Note am Hasen herangezogen).
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Fünf oder sechs Varianten von Schweißprüfungen sind nicht "ganz gut", sondern bereits deutlich im Bereich "Hundesport" anzusiedeln...



Was sollte daran schwierig zu verstehen sein? Grundsätzlich gibt´s die AP - FSP - GP - zwei Leistungszeichen im Jagdbetrieb (das "Leistungszeichen" im SW-Gatter zähle ich ausdrücklich nicht als solches!) - ferrdisch!

Bei der GP gibt´s die "laute Jagd", die Schweißarbeit, das Thema "Haarwildschleppe" und die Revierführigkeitsfächer, das war´s.



Seltsame Frage eines Brackenführers... :unsure:
Vielleicht deshalb, weil auch ein jagender Hund grundsätzlich mehr drauf hat, als nur zu jagen - oder schießt Du so gut, dass Du (oder Deine mitjagende Umgebung) noch nie ´ne kürzere oder längere Totsuche oder auch mal ne "einfachere" Hetze prodiziert hättest?
Ich bin nun weiß Gott kein "Profi" aber Gelegenheiten für solche einfacheren Einsätze gibt´s bei den meisten Brackenführern doch des Öfteren mal. Außerdem gehört die Schweißarbeit ganz einfach ins normale Ausbildungsprogramm



Wenn Du in § 22 der BPO schaust, stehen dort lediglich 600m - und wenn einige Brackenrassen glauben, sie müssten 1.000 Meter vorschreiben, dann sehe ich persönlich das zwar als übertrieben bis affig an, nicht aber als grundsätzlich schädlich oder problematisch...



Die "FSP extra" ist keine "FSP extra", sondern eine "SP", die mit Schweiß oder dem FS hergestellt wird und zwei Zielen dienen kann:
1. Bestätigung der gesetzlich geforderten "Brauchbarkeit für die Nachsuche"
2. Vorab-Absolvieren des Schweißteils der GP, sodass am GP-Tag der Schwerpunkt wirklich auf der "lauten Jagd" liegen kann.

Man KANN durchaus auf dem Standpunkt stehen, dass eine Bracke (als Rassengruppe, aus der schließlich die heutigen Schweißhunde entstammen) per se eine besondere Affinität auch zur Schweißarbeit haben (zumal insbesondere die Ösi-Bracken-Vereine bis heute glauben, sie wären tatsächlich praktisch genauso gut wie Schweißhunde) und dies in einer singuläre SP auch zum Ausdruck kommen sollte.
ICH persönlich halte dies für eine übertriebene Profilneurose der betreffenden BZV und bin deshalb mit den 600 Metern absolut "zufrieden", die bei den dreifarbigen verlangt werden und lege den Schwerpunkt bei der GP tatsächlich lieber auf die "laute Jagd" und eine am praktischen Jagdbetrieb ausgerichteten Bewertung dieser Arbeiten (d.h. wenn der Hund bei der GP ´ne Sau oder ein Reh jagt, dann wird DIESE Jagd auch bewertet und nicht die AP-Note am Hasen herangezogen).
Man kann seinen Teckel für die Baujagd, die Schweißarbeit oder das stöbern prüfen. Das finde ich Praxis nah. Sowas vermisse ich bei den Bracken. Die Kernkompetenz der Bracken ist nunmal das jagen. Laute Jagd und Schweiß beißt sich. Erfolge in dem einen Fach, bringen erstmal abstriche in dem anderen. Nur wenige können beides auf hohem Niveau. Immer braucht es sehr viel training. Was wird einem jungen Brackenführer denn geraten ? Möglichst früh die FSP machen, damit der junge Hund garnicht weiß was die Ablenkungen bedeuten. Wenn das kein Hundesport ist. In der Regel machen die Hunde danach ihr Leben lang viele DJ und ganz ganz wenige Bergehilfen. Aufwand und Nutzen in keinem sinnigen Verhältnis.

Manche Bracken eignen sich gut für die Schweißarbeit, natürlich. Dann aber darauf spezialisieren. Schade das FSK300 nicht mehr da ist. Ob eine Nachsuche leicht wird oder nicht weiß du erst am Ende. Bei einer Hetze erst recht, sowas "probiert" man doch nicht einfach mal so.
Auch ich nehme bei entsprechenden Pirschzeichen die eigenen Hunde und suche mal 50-100m in die Dickung rein. Dann lass ich es aber auch sein. Selbst das ging schon richtig schief, zum Glück hat der Hund das damals ausgebügelt und das kranke Reh greifen können nach kurzer Flucht. Für diese Bergehilfe brauch ich aber keinen Hund auf 1000m Maintrailing trainieren.

Ein Hund jagt oder sucht, so wurde ich früh geprägt von den Hirschmännern. Die Praxis gibt Ihnen recht. Schlechte Gespanne machen doch die Nachsuchen oft erst richtig schwer für den nächsten, der es dann ausbügeln muss. Aber ich hatte auch Glück, bis heute waren immer mehrere Schweißhunde in der Nähe greifbar.

Für die Brackenführer, die nur Nachsuchen möchten wurde die FSP geschaffen. Danach ist der Hund nämlich Brauchbar. Wer aber seinen Hund nur jagen lassen möchte, kommt an der Schweißarbeit nicht vorbei innerhalb der Brackenvereine. Ich bin also angewiesen auf die Verbandsstöberprüfung, eine Prüfung die ursprünglich mal geschaffen wurde um die ganzen Vorsteher fit für die DJ zu machen. Das finde ich schlicht traurig. Das ich nie eine GP absolvieren werde stört sonst weder mich noch den Verein.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
G

gismo888

Guest
Nein, warum Konkurrenzkurse aus dem Boden wachsen.

Zudem wächst die Anzahl der Jäger ohne Jagd-/ Ausbildungsgelegenheit.

Die sind auf Kurse mit Ausbildungsmöglichkeiten angewiesen, beim wem auch immer.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Aufwand und Nutzen in keinem sinnigen Verhältnis.
Weil es darum nicht geht. Der Grund ist, wie oben von diversen Postern dargelegt, daß die Leistungsprüfungen eben doch für die Zucht zur Aussage der Zuchttauglichkeit/Zuchtwertschätzung herangezogen werden. Und da man sich im Brackenlager einfach nicht entscheiden kann, was einem wichtiger ist, laute Jagd oder Schweiß, muß es eben beides sein.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, die für Schweiß nötigen Anlagen im Rahmen einer Anlagenprüfung festzustellen, und das Thema damit abzuhaken. Dann müßte man züchterisch halt auf das ganze schneller,höher,weiter verzichten, bei dem manchen offensichtlich immer noch einer abgeht (1000 m vs. 600 m etc.). Und deshalb wird da auch nix draus werden. :(
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
62
Zurzeit aktive Gäste
463
Besucher gesamt
525
Oben