Da hat Patrick Recht, ich nehme kaum noch an DJ teil.
Mir gefällt weder die Klientel Schützen, die dort gegen Geld jagen, noch gefällt mir die Mehrzahl der dort agierenden Hundeführer noch gefällt mir die Art der Jagdleitung.
Ich erinnere an den toten Wachtel. Für mich absolut vorhersehbar, daß irgendwann ein Nachbar die Arroganz der Förster nicht mehr hinnimmt.
Ich finde es flegelhaft, wenn mich ein Amtsleiter eines Bundesforstamtes zur DJ ordert und mich nicht nur als HiWi behandelt, sondern mich auch noch bezahlen lassen will, wenn ich vor den stellenden Hunden einen sog. Trophäenträger schieße.
Ich mag es nicht, wenn die Forstverwaltungen ihre Reviere zu Jagdbordellen umfunktionieren und mich als Handlanger mißbrauchen wollen. Wir Förster waren mal die Hüter der Jagdkultur in Sachen Schalenwild. Heute sind wir die Zuhälter in Sachen Schalenwild.
Mir gefällt es nicht, wenn vor den Drückjagden die Kulturzäune aufgemacht werden, ein Anhänger Rüben reingefahren wird und ein paar Tage später mit Hunden und Messern über die im Zaun von den Hunden gestellten Sauen und Rotwild hergefallen wird, während draussen die Jagdgäste vergeblich auf Wild warten.
Ich finde es unerträglich, in fremdem Revier bei Dunkelheit und alleine meinen geschlagenen Hund suchen zu müssen, während meine ortskundigen Kollegen den zahlenden Gästen in der Kneipe die Honneurs machen.
Nee. lasst mir meine Ruhe. Ich hab auf meinen 1500 Hektar Jagd genug, ich mag nicht für andere den Trottel machen. Das, was sich heute Drückjagd nennt, ist mir zu anspruchslos und hat mit dem, was ich mal als - um das von mir höchst selten benutzte Wort doch mal anzuwenden - Waidgerechtigkeit gelernt habe, nichts mehr zu tun. Von der Hundeführung mal ganz zu schweigen.
Die ca. 20 HF, mit denen ich bis vor ein paar Jahren den ganzen Winter unterwegs war, sehen das übrigens genau so. Scheint also nicht nur meine persönliche Meinung zu sein. Aber wir haben alle unsere Revier, jagen gemeinsam und gut ists.
Übrigens, bei uns westlich der Hamburger Autobahn sind die Sauen tatsächlich weniger geworden. Wir waren Mitte der 90er Jahre mit unseren DJ früh dran, haben bis 2004 ganz straff gejagt und haben die Sache z.Zt. daher (noch) im Griff.