Wisente werden in NRW ausgewildert

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Die Frage war warum man Luchse ansiedeln darf... Weil eine Genehmigung vorlag!

Mohawk hat keinesfalls behauptet, dass für das Wisent Projekt keine Genehmigung vorlag. Aber alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei und nun hat auch das Wisent-Projekt ein Ende.

Bin gespannt wie das weiter geht...
 
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Die Frage war warum man Luchse ansiedeln darf... Weil eine Genehmigung vorlag!

Mohawk hat keinesfalls behauptet, dass für das Wisent Projekt keine Genehmigung vorlag. Aber alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei und nun hat auch das Wisent-Projekt ein Ende.

Bin gespannt wie das weiter geht...

Die Abschlussfrage in #702 war, wie man unschwer nachlesen kann, zweigeteilt und bezog sich eben auf die Auswilderung von Luchsen und die von Wisenten im Vergleich!
Und auf diesen ist der amerikanische Wisent-Verwandte eben nicht eingegangen... Die Frage steht also nach wie vor unbeantwortet im Raum.

Ansonsten finde ich, wie bereits angemerkt, das Rumgeiere um die paar Wisente ziemlich erbärmlich - dafür allerdings höchst entlarvend!
 
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Moin!

Schutz für Wisentherde garantieren - Nabu stellt sich auf die Seite des Wisent-Trägervereins
(Siegener Zeitung, 2022-10-07, Archiv-Verweis)

Zitat (Auszug):
(...)
Als das Projekt zur Wiederansiedlung des Wisents im Jahr 2013 unter großem öffentlichem Interesse begonnen worden sei, müsse allen Beteiligten das angestrebte Ziel klar gewesen sein, erklären die Naturschützer: "Freilebende Wisente, die ähnlich wie Rothirsche, Rehe, Mufflons oder Wildschweine zukünftig als Wildtiere herrenlos in den Wäldern des Rothaargebirges leben werden."
(...)
Für Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger gibt es deshalb keinen Zweifel daran, dass die Wisente weiterhin dem strengen Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz unterlägen.
(...)
„Wir sollten in der Lage sein, dieses Artenschutzproblem im Einklang mit europäischem Artenschutzrecht zu lösen“, so die Nabu-Landesvorsitzende.


Cheers,
Schnepfenschreck.
 
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Wieso müssen Nutztierhalter Schäden durch den Wolf hinnehmen bzw. sich dafür entschädigen lassen, aber Waldbesitzer dürfen die Entfernung der Wisente verlangen ?
Das haben sie nicht gefordert, sondern, dass der Träger des Projektes Maßnahmen ergreift, die Schäden am Wald zu unterbinden. Das ist ein Unterschied.
Weltweit gibt es nur 8.500 Wisente, also wesentlich weniger als Wölfe, der einzelne Wisent ist also für die Erhaltung der Artenvielfalt viel wichtiger als der eine oder andere Grauhund.
Es wäre nach meiner Ansicht von Anfang an sinnvoller gewesen, die Wisente in Osteuropa anzusiedeln mit deutlich niedriger Bevölkerungsdichte und mehr Wald UND mit der klaren Zielsetzung, dass die Wisente dort auch jagdlich genutzt werden können (was bei uns nie der Fall sein wird). Wenn da Jagdgäste für einen Bullen mittlere fünfstellige Eurowerte dort lassen, dann macht das wirtschaftlich auch Sinn. Bei uns bleiben nur die wirtschaftlichen Schäden die jetzt die Allgemeinheit tragen darf.🤮
Eventuell kann man ja gezielt ein Monitoring (über 3-5 Jahre) machen, ob jeder Wisent wertvolle Buchen schält oder nur ausgewählte Schadwisente. Letztere könnte man dann - wie beim Wolf - durch einen professionellen Wisentjäger (denke da an Häuptling "Stinkender Büffel" aus Montana) entnehmen lassen bzw. zumindest über mehrere Monate den Versuch der Entnahme machen.
Das Monitoring läuft jetzt seit wie vielen Jahren??? Ich geh nicht davon aus, dass einzelne Herdenmitglieder die Buchen nicht schälen werden, wenn ihnen von der Leitkuh das Schälen als Nahrungsaufnahmme gezeigt wird. Wie viele Sauen hast Du schon gesehen, die den Rottenkameraden im Maisfeld beim Maisfressen nur zuschauen und dort stattdessen nach Regenwürmern und Engerlingen brechen?
Der Beweis, dass diese Wisentherde zu Schaden geht ist erbracht, dementsprechend sollte sie auch zur Gänze entnommen werden. Da die Leitkuh wohl besendert ist, sollte es wohl auch möglich sein, die Herde einzufangen (Elektrogatter) und sie zur weiteren Nachzucht oder für eine Auswilderung in geeigneten Habitaten (z.B. Nationalparks im Osten) umzusiedeln.

(Warum Osten???? Im Osten Europas verliert die Buche ihre natürliche Dominanz und es sind dickborkige Baumarten - u.a. Eichen - wesentlich höher an der natürlichen Bestockung beteiligt. Ich gehe davon aus, dass dort der Einfluss auf die Ökosysteme geringer ist. )
 
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Die Abschlussfrage in #702 war, wie man unschwer nachlesen kann, zweigeteilt und bezog sich eben auf die Auswilderung von Luchsen und die von Wisenten im Vergleich!
Und auf diesen ist der amerikanische Wisent-Verwandte eben nicht eingegangen... Die Frage steht also nach wie vor unbeantwortet im Raum.

Ansonsten finde ich, wie bereits angemerkt, das Rumgeiere um die paar Wisente ziemlich erbärmlich - dafür allerdings höchst entlarvend!
Ich bin alles andere als tief in der Materie drin, aber wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, dann war die Auswilderung bis vor wenigen Tagen nur ein Projekt mit der Zielsetzung, Erfahrungen zu sammeln, ob eine Wiederansiedlung gelingen kann oder ob die Probleme den Nutzen übersteigen. Nutzen kann ich erstmal keinen so richtigen erkennen, der von der wild lebenden Herde ausgehen soll. Neben den Waldschäden seh ich da auch Probleme bei drohenden Verkehrsunfällen. Da sind dann auch gleich mal Personenschäden ein größeres Thema (vergleiche Elchunfälle in Skandinavien). Wildschäden im Feld kommen auch noch dazu...
Wer dort als Touri Wisente sehen wollte, ist wohl eher ans Schaugehege marschiert, das steht auch nicht zur Diskussion. Der Kontakt in der freien Natur ist wohl auch nicht ohne...

Die rechtlich einwandfrei Auswilderung wäre nach meinem Verständnis erst dann vollzogen, wenn die Herde im Einvernehmen mit den Behörden als herrenlos erklärt worden wäre. Das ist sie nicht!
Ich gehe davon aus, dass das Land sich nach der Auflösung des Trägervereins die Herrschaft über die Herde aneignen wird und das gescheiterte Projekt beendet, die Tiere einfängt und anderweitig unterbringt. Da die Tiere rechtlich nicht herrenlos sind, ist es auch keine freilebende Population und unterliegt nach meiner Einschätzung auch nicht den FFH-Richtlinien. Wären die Jungs vom Trägerverein etwas einsichtiger und weniger eigenmächtig, wäre das auch der vernünftigere Weg gewesen, als sich über den Dreh der Erklärung der Herrenlosigkeit aus der Verantwortung zu stehlen.

Beim Luchs sind die "Schäden" vergleichsweise überschaubar (zumindest aus Sicht der Verantwortlichen). Der ernährt sich hauptsächlich von herrenlosem Wild, wofür es keine Entschädigung gibt und die Schäden an Nutzvieh lassen sich "relativ" einfach bewerten und ersetzen, die Nutztiere auch entsprechend schützen. Ein Stück Vieh kann schnell durch ein anderes ersetzt werden, 80 jährige Bäume brauchen halt wieder 80 Jahre bis vergleichbare dort stehen.
 

z/7

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Ein Stück Vieh kann schnell durch ein anderes ersetzt werden, 80 jährige Bäume brauchen halt wieder 80 Jahre bis vergleichbare dort stehen.
Das ist der Punkt, wo's den meisten (Jägern) am Verständnis hapert.

Und:

Auf der anderen Seite werden Krokodilstränen um jeden verdorrten Bum vergossen und Milliarden für Pflanzungen rausgeworfen, die auch wieder verdorren, aber existierende Flora kann man ja eben mal durch Methanfurzer plattmachen lassen. Das ist völlig unabhängig von jedweder wirtschaftlichen Überlegung einfach nur Schwachsinn. Wollen wir nun Wald als CO2-Senke erhalten oder nicht?

Wir leben nun mal nicht mehr im Periglazial, wo die großen Wiederkäuer die Landschaft unter sich ausmachen konnten. Der Mensch ist da, und es muß ein Kompromiß gefunden werden. Und der muß nicht zwangsläufig heißen, daß wir Deutschland zum Wildtier-Zoo erklären. Am Ende ist die Motivation der Befürworter solcher Vorhaben nämlich ganz gerne der durchaus egoistische, daß man die Tierchen einfach gern vor der Haustür hätt.
 
G

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Das ist der Punkt, wo's den meisten (Jägern) am Verständnis hapert.

Und:

Auf der anderen Seite werden Krokodilstränen um jeden verdorrten Bum vergossen und Milliarden für Pflanzungen rausgeworfen, die auch wieder verdorren, aber existierende Flora kann man ja eben mal durch Methanfurzer plattmachen lassen. Das ist völlig unabhängig von jedweder wirtschaftlichen Überlegung einfach nur Schwachsinn. Wollen wir nun Wald als CO2-Senke erhalten oder nicht?

Wir leben nun mal nicht mehr im Periglazial, wo die großen Wiederkäuer die Landschaft unter sich ausmachen konnten. Der Mensch ist da, und es muß ein Kompromiß gefunden werden. Und der muß nicht zwangsläufig heißen, daß wir Deutschland zum Wildtier-Zoo erklären. Am Ende ist die Motivation der Befürworter solcher Vorhaben nämlich ganz gerne der durchaus egoistische, daß man die Tierchen einfach gern vor der Haustür hätt.
Selbstverständlich ist das immer ne Gewichtung. Nur Buchen/ Eichen sind x beliebig , es gibt in Deutschland tausende Standorte an denen die prächtig wachsen können und es auch tun. Wieviele Wisente gibt es noch ? Wieviele Wisente leben in freier Wildbahn ?
 

z/7

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Buchen prächtig wachsen? Geh noch mal in Dich.

Aktuell gibts Tausende Standorte in Deutschland, wo die in apokalyptischen Ausmaßen den Löffel abgeben. Und Mitteleuropa ist weltweit DER Lebensraum der Rotbuche. Demnächst steht die auf der roten Liste. Also langsam reiten.
 
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z/7

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Die rationale Abwägung hat DWS schon hinreichend dargestellt. Es gibt Weltgegenden, wo sie erheblich weniger schadträchtig und volkswirtschaftlich sogar nutzbringend leben. Im Hinblick auf Artenschutz, Klimaschutz und Wirtschaft (im Sinne von: der Mensch sollte auch ne Chance zum Überleben haben) gibt es keinen Grund, diese Tierart mit Gewalt bei uns anzusiedeln. Genetisch sind derartige Mimimimiminimykropopulationen zur Arterhaltung sowieso ein Witz. Das ist und bleibt Zoo.
 
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es gibt in Deutschland tausende Standorte an denen die prächtig wachsen können und es auch tun. Wieviele Wisente gibt es noch ? Wieviele Wisente leben in freier Wildbahn ?
Das ist genau der Punkt den ich weiter oben schon kritisiert habe.
Mag sein aber dennoch hat er nicht unrecht mit der Abwägungsfrage.
Darum gehts nicht, wie immer wird die Diskussion vom eigentlichen Knackpunkt wegverlagert, um irgendwie Recht zu haben.

Es ist vollkommen irrelevant ob ein anderer Standort geeigneter wäre von der naturräumlichen und infrastrukturellen Ausstattung, solange solange die Rechte Dritter mißachtet werden.

Das und nur das ist der Dreh- und Angelpunkt in diesem Projekt.


CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest

Was für ein billiges Pack, da hätten ihre Spendenmillionen mal etwas positives bewirken können, die sie stattdessen für Propaganda aus dem Fenster schmeißen. Diese verdammten Heuchler!

Es schwingt in dem Artikel schon die nächste Keule mit, die FFH- Nummer.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Buchen prächtig wachsen? Geh noch mal in Dich.

Aktuell gibts Tausende Standorte in Deutschland, wo die in apokalyptischen Ausmaßen den Löffel abgeben. Und Mitteleuropa ist weltweit DER Lebensraum der Rotbuche. Demnächst steht die auf der roten Liste. Also langsam reiten.
Komm mal nach RlP , Hessen oder auch ins Siegerland . Ja unter den 80 jährigen gibt es Ausfälle , wie auch bei Corona , aber ne Apokalypse sehe ich nicht . Die Verjüngung steht auch sehr gut da.
Dein Bayern ist mir ehrlich gesagt egal .
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Die rationale Abwägung hat DWS schon hinreichend dargestellt. Es gibt Weltgegenden, wo sie erheblich weniger schadträchtig und volkswirtschaftlich sogar nutzbringend leben. Im Hinblick auf Artenschutz, Klimaschutz und Wirtschaft (im Sinne von: der Mensch sollte auch ne Chance zum Überleben haben) gibt es keinen Grund, diese Tierart mit Gewalt bei uns anzusiedeln. Genetisch sind derartige Mimimimiminimykropopulationen zur Arterhaltung sowieso ein Witz. Das ist und bleibt Zoo.
Das war keine rationale Abwägung . Das war eine Betrachtung unter normativen Prämissen .
 
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Das ist genau der Punkt den ich weiter oben schon kritisiert habe.

Darum gehts nicht, wie immer wird die Diskussion vom eigentlichen Knackpunkt wegverlagert, um irgendwie Recht zu haben.

Es ist vollkommen irrelevant ob ein anderer Standort geeigneter wäre von der naturräumlichen und infrastrukturellen Ausstattung, solange solange die Rechte Dritter mißachtet werden.

Das und nur das ist der Dreh- und Angelpunkt in diesem Projekt.


CdB
Ich wusste garnicht das du und nur du allein festlegst was hier der Knackpunkt in der Diskussion ist. Interessantes Verständnis von Meinungsaustausch
 

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