verunfalltes Wild erlösen, wie?

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Deine Frage war (so schätze ich Dich ein) eine "lehrende" Frage. ;)
Wenn du damit meinst, dass ich jemanden belehren wollte, so liegst du falsch. Sie hat ernsthaft darauf abgezielt, dass ich dazu lerne. Ich habe bzgl. Kehlschnitt mehrere Jäger gefragt und von "kein Problem, Tod tritt schneller ein, als beim Öffnen des Brustkorbs" bis hin zu "solchen Leuten gehört der JS entzogen" war alles an Antworten dabei.
 
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Im Kurs zur Vorbereitung auf die Jagdprüfung (egal ob Jagdschule oder Jägerschaft) wird das Thema kurz angeschnitten. Aber, wie so vieles in dem Kurs, nur von der theoretischen Seite. Und mit erfolgreich abgelegter Prüfung ist man zwar Jagdscheininhaber, aber noch kein Jäger. Dazu bedarf es weiterer Fortbildung. Das hab ich nach nun 3 JJ auch schon einiges nachgeholt, sei es aus Interesse oder aus Notwendigkeit. Oder glaubst du wirklich, in auch nur einem Kurs werden alle Kursteilnehmer zu verunfalltem Wild mitgenommen, wo dann jeder mal ausprobieren darf wie das mit dem Wagenheber geht???

Das man verschiedene Möglichkeiten des Erlösens hat, weiß ich. Zum Glück (?) nur theoretisch, denn bei Wildunfällen musste ich bisher nur bereits verendetes Wild versorgen. Vom Lehrherr weiß ich natürlich auch schon einiges, aber wenn man nicht mehr fragen darf, braucht man auch kein Forum mehr. Kann es nicht sein, dass der Lehrherr auch nur den "beschränkten" Horizont seiner eigenen Erfahrung mit einbringen kann und es im Forum mehr Stimmen gibt, die ein breit gefächertes, selbst erlebtes Wissen mitbringen?

Ja, es wäre schön, wenn man nach 3 JJ schon alles wüsste. Aber die Praxis sieht anders aus. Vom hohen Ross des Allwissenden herab ist immer leicht zu kritisieren, die Wirklichkeit weicht davon aber meist ab. Sollte ich dir zu viele Mühen gemacht haben, so entschuldige bitte, das ich mich getraut habe zu fragen und überlies meine Beiträge...

Wein nicht! Du warst doch garnicht gemeint!
Allwissend? Sicher nicht! Aber ganz sicher "erfahren", jedenfalls zu diesem Thema.
Es ging mir eher um den Schmarrn der nach Deinem Eingangspost losging. o_O:rolleyes:
Kehlschnitt/Genick brechen/Wagenheber und sonstiges Gebabbel
 
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Sagt mal,
was lernt man heute eigentlich noch in der Jagdschule und von seinem Lehrprinzen/Lehrherren/Pächter/Förster in den ersten drei Jahren als Jungjäger? :rolleyes:o_O
Ich weiß ja nicht auf welchem Planeten Du Dein Jagdhandwerk gelernt hast, aber es scheint auf hohem Niveau stattgefunden zu haben (und das meine ich ernst!)

Bei der Ausbildung die ich genossen habe (bei einer Jägerschaft in Niedersachsen) wurde "Abfangen" lediglich rechtlich und ziemlich kurz abgehandelt (§ 19 BJG)

Lehrprinz/Lehrherr? Was ist das?
Nach der Prüfung siehst Du zu irgendwo unter zu kommen, was in meinem Fall nicht so einfach war, da ich keine familiären oder ähnliche Beziehungen hatte.
Angefangen habe ich als "Kirrdödel", dafür kostenlos. Mein Jagdherr ist selber nicht mehr rausgegangen, hat aber mich - den Jungjäger - und, für gutes Geld, Jagdgäste (insbesondere aus NL und DK) auf die Schweine losgelassen.
Hauptsache Strecke.
Die Zeit dort war "learning by doing" und hat mir fast die Passion der Jagd vergrämt und ich bin dort auch ausgestiegen, obwohl ich noch keine neue Jagdgelegenheit in Aussicht hatte.

In meiner Zeit als Hegeringleiter habe ich unter anderem einen Vortrag zum Thema Abfangen organisiert, welcher von sehr vielen und überraschenderweise auch altgedienten Jägern besucht wurde.
Der Bedarf war (ist!) also da.

Später war ich selber in unserer Jägerschaft als Dozent im JJ-Kurs tätig und es war mir ein persönliches Bedürfniss, trotz des eng bemessenen Stundenplans, den Anwärtern das Thema Abfangen in wenigstens einer Doppelstunde etwas ausführlicher darzulegen (wenn auch nur theoretisch).

Es wird vielleicht Zeit, das es für die Jungjägerausbildung ein (bundeseinheitliches) Curriculum gibt!
 
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Was ist denn die Alternative, wenn weder Schusswaffe noch Klinge zur Verfügung stehen und auch kein "Drüber fahren mit dem Auto" (habe ich auch schon gehört) möglich ist?
 
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Ich weiß ja nicht auf welchem Planeten Du Dein Jagdhandwerk gelernt hast, aber es scheint auf hohem Niveau stattgefunden zu haben (und das meine ich ernst!)

Ausbildung Kreisjägerschaft
( erfahrene Förster, Waldwirtschafstmeister, Metzger, Tierarzt, Waffenhändler)
Fortbildungen Jagdschule Springe, Landesjagdzentrum etc.
diverse sonstige Fortbildungen
Lehrherr: Berufsjäger, NS-Führer, Förster

Bei der Ausbildung die ich genossen habe (bei einer Jägerschaft in Niedersachsen) wurde "Abfangen" lediglich rechtlich und ziemlich kurz abgehandelt (§ 19 BJG)
Dafür lernt man völlig unsinnigen Quatsch.

Lehrprinz/Lehrherr? Was ist das?
Gehört zwingend wieder eingeführt! Die die bei mir vor der Jägerprüfung mitliefen konnten bei der Jägerprüfung sauber aufbrechen und ein Stück PRAKTISCH abfangen.

Nach der Prüfung siehst Du zu irgendwo unter zu kommen, was in meinem Fall nicht so einfach war, da ich keine familiären oder ähnliche Beziehungen hatte.
Angefangen habe ich als "Kirrdödel", dafür kostenlos. Mein Jagdherr ist selber nicht mehr rausgegangen, hat aber mich - den Jungjäger - und, für gutes Geld, Jagdgäste (insbesondere aus NL und DK) auf die Schweine losgelassen.
Hauptsache Strecke.
Die Zeit dort war "learning by doing" und hat mir fast die Passion der Jagd vergrämt und ich bin dort auch ausgestiegen, obwohl ich noch keine neue Jagdgelegenheit in Aussicht hatte.
Offensichtlich LEIDER die Realität, umso praxisnäher sollte die Ausbildung sein!

In meiner Zeit als Hegeringleiter habe ich unter anderem einen Vortrag zum Thema Abfangen organisiert, welcher von sehr vielen und überraschenderweise auch altgedienten Jägern besucht wurde. Der Bedarf war (ist!) also da.
Später war ich selber in unserer Jägerschaft als Dozent im JJ-Kurs tätig und es war mir ein persönliches Bedürfniss, trotz des eng bemessenen Stundenplans, den Anwärtern das Thema Abfangen in wenigstens einer Doppelstunde etwas ausführlicher darzulegen (wenn auch nur theoretisch).
Respekt und Anerkennung! Solche wie Dich braucht es!

Es wird vielleicht Zeit, das es für die Jungjägerausbildung ein (bundeseinheitliches) Curriculum gibt!
Das stimmt.
Allerdings sollte die Anforderung nach oben und nicht nach unten zu anderen Bundesländern angepasst werden. Zudem der Inhalt auf Praxisrelevanz geprüft und angepasst werden.
 
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Ausbildung Kreisjägerschaft
( erfahrene Förster, Waldwirtschafstmeister, Metzger, Tierarzt, Waffenhändler)
Fortbildungen Jagdschule Springe, Landesjagdzentrum etc.
diverse sonstige Fortbildungen
Lehrherr: Berufsjäger, NS-Führer, Förster


Dafür lernt man völlig unsinnigen Quatsch.


Gehört zwingend wieder eingeführt! Die die bei mir vor der Jägerprüfung mitliefen konnten bei der Jägerprüfung sauber aufbrechen und ein Stück PRAKTISCH abfangen.


Offensichtlich LEIDER die Realität, umso praxisnäher sollte die Ausbildung sein!


Respekt und Anerkennung! Solche wie Dich braucht es!


Das stimmt.
Allerdings sollte die Anforderung nach oben und nicht nach unten zu anderen Bundesländern angepasst werden. Zudem der Inhalt auf Praxisrelevanz geprüft und angepasst werden.
Ich bin in allen Punkten bei Dir!

Man sollte Fragen eines *nochnichtineinersolchenSituationgewesenen*, soweit sie nicht offensichtlich unintelligent oder trollig sind, ernsthaft beantworten oder ignorieren
 
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----
Bestenfalls werden neben der Lunge noch eine oder mehrere Herzkammern eröffnet. ...

Nein, eben nicht "bestenfalls", sondern "immer" sollen dabei auch grosse Gefässe durchtrennt werden! Es werden auch nicht primär die Herzkammern eröffnet, sondern die grossen zu- und abführenden Blutgefässe ... und als Nebeneffekt wird meist halt auch das Herz angeschnitten...das bräuchte es aber nicht.

Das kann jeder erfahrene Nachsuchenführer und alle Anderen können es lernen!

Dazu braucht man natürlich das passende Messer (mit nem schweizer Taschenmesser wird das nix) und etwas Übung am toten Stück.
 
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Das kann man ja noch nicht mal vorher üben, da rufen die Nachbarn ja gleich die Polizei ("mein Nachbar verprügelt mit dem Wagenheber ein totes Wildschwein!")...

"Eine Wildsau stand am Waldesrand, ganz nah am Kohlenmeiler
der Köhler einen Gröhler tat und warf sich auf den Keiler
mit einem Wagenheber
auf´d Nacht gab´s gebackenen Eber"

weiß nicht mehr von wem das ist.
 
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Ich hatte mal Rehbock früh im Berufsverkehr auf viel befahrener Straße. Er lag genau mittig auf der Fahrbahn, die Hinterläufe beide durch. Ich kam grad von der Jagd, allerdings war mir das zu heikel da die Pistole anzusetzen. Hab den Bock dann am Straßenrand gezogen und schnell die Saufeder hinters Blatt geschoben. Nächste Situation war ein Kitz, in einem Privatgrundstück. Dies ist wahrscheinlich gegen einen Zaun gerannt, hatte sich verletzt und kam nicht mehr hoch. Hier kam aus rechtlicher Sicht ebenfalls die Saufeder zum Einsatz, auch wenn ein Schuss sicher gewesen wäre. Ansonsten, wenn möglich würde ich die Kurze bevorzugen.
 
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Was die Frage nach dem Wagenheber durchaus zulässt. So wurde mir damals das Argument mit dem Auto erklärt. Kurz und schmerzlos - sofern man richtig drüber fährt (ahjaa:rolleyes:).

Ich hab nicht umsonst als Nr.1 Smartphone und Hilfe rufen aufgeführt.

Wegen jeden SCHEIßDRECK wird das Smartphone in die Hand genommen, hier aber dann mal
den großen "Erlöser" spielen wollen.
 

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