Es ist nicht die Jagd, die sich abschafft, es sind die Jäger, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind.
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Diese Aufgabe kann die Gesellschaft mit einem Federstrich an eine andere Personengruppe übergeben.
Landwirte, Naturschützer, staatlich bezahlte Ranger, "Wildes Bayer", der örtliche Metzger,....
Dazu brauchts noch nicht mal einen Förster.....
Gruß
HWL
Nö, kann sie
n i c h t, zumindest nicht in Deutschland
Weil "dummerweise" das Jagdrecht an Grund und Boden gekoppelt ist und in dem Moment, wo die Jagd als staatliche Aufgabe etabliert würde, umfangreiche Zahlungen an die damit enteigneten Grundbesitzer fällig würden. Aktuell werden in Deutschland rund 32 Mill. Hektar bejagt, wofür in 2018 insgesamt 408 Mill. Euro gezahlt wurden.
Es hat in den vergangenen Jahren entsprechende Versuche gegeben, nämlich in Naturschutzgebieten die Jagd auf Grund ihrer unterstellten Eigenschaft als Störung zu verbieten. Es ist bei den mehr als 2 Dutzend mir bekannten Versuchen nicht einmal zu einer Klage gekommen, alleine die Androhung von Seiten der Jagdgenossenschaften hat schon gereicht, um die UNB`s schneller rückwärts rudern zu lassen als der Oxford -Achter nach vorne kann.
Auch finanztechnisch wäre das etwas zu anspruchsvoll. So plant z. B. da Land Niedersachsen in seinem Haushalt für 2018 alleine für die Bisambekämpfung eine schlappe halbe Million ein.
Dass die Jagd demnächst "entprivatisiert" wird, befürchte ich keineswegs.
Wo es allerdings vermutlich im Laufe der nächsten Jahrzehnte Änderungen geben wird, ist beim Niederwild wobei das m.E. die Jägerei zumindest teilweise selber schuld ist.
Wenn Jagd in der Rechtsauffassung ein Hobby ist, dann kann selbstredend der Gesetzgeber das Beutespektrum mehr oder weniger nach Gutdünken einschränken und wird das auch tun.
Wenn Jagd wie früher aber wieder eine Form der landwirtschaftlichen Nutzung wäre und in erster Linie der Ernährung der Jagdrechtsinhaber dienen würde, wäre das nicht mehr so einfach zu untersagen, denn dann müssten schon nachweisbar zwingende Gründe vorliegen.
Genau dieses Tor haben aber die Verbände zugeschlagen, als sie Jagd in vorauseilendem Gehorsam plötzlich als Dienst an der Gesellschaft, insbesondere der Landwirtschaft, definierten.
Nüchtern betrachtet die Tat von Irren - wie kann man auf die Idee kommen, die Bürger / Gesetzgeber würden glauben, dass einige zig Tausend Menschen blöd genug seien, Unsummen an Geld und Zeit zu investieren, um der Gesellschaft einen in Teilen auch noch überflüssigen Dienst zu leisten?
Beim Schalenwild sehe ich diese Gefahr nicht, da hier ausufernde Bestände den das Jagdrecht Wahrnehmenden u.U. durch Schadenersatzleistungen extrem belasten können.
Was der Jagd und der Jägerei intern und nach aussen hin natürlich in den letzten Jahrzehnten extrem geschadet hat, ist der immer wieder öffentlich ausgetragene Streit um Sinn, Umfang und Form der Wahrnehmung des Jagdrechtes.
Hier haben sich neben Teilen der Forst und deren Trittbrettfahrer insbesondere Teile der Gruppen der revierlosen Jäger und "Sportjäger" unrühmlich hervorgetan, die den Jagenden neben unsozialem Verhalten kollektive Unfähigkeit vorgeworfen haben. Dabei hat man von Neid oder Dummheit zerfressen völlig übersehen, daß man mit Macht an dem Ast sägt, auf dem man liebend gerne Platz nehmen möchte.