Vielleicht sollte man sich generell mit Pauschalaussagen nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Es geht hier nicht um den Streit von Fraktionen, sondern schlicht um Dinge, die so nicht gehen. Zunächst mal ist der Artikel die Wiedergabe eines Interviews. Schon allein deshalb ist es müßig, hier Einseitigkeit oder Boulevardblattniveau zu unterstellen, da ein Interview schon aufgrund seines Charakters immer einseitig sein muss.
In dem Artikel kommt der ehemalige Berufsjäger der BaySF Jörg Finze zu Wort, der seinen Job nach eigener Aussage an den Nagel gehängt hat, weil er die herrschenden jagdlichen Zustände bei den BaySF nicht mehr ertragen hat.
Es wird deutlich, dass er auch mit einem wahrscheinlich zu traditionellen Jagdverständnis an seine Aufgabe herangegangen ist, als er sagt, dass Letzter Bissen etc. für ihn dazugehöre.
Hier wird auch ein Arbeitszeugnis zitiert, in dem Finzes Traditionsbewusstsein praktisch negativ dargstellt wird, indem zur Sprache kommt, dass der Dienst beim Staatlichen Forstamt "neue Wege, bezogen auf traditionelles Jagdverständnis" erfordere.
Finze nennt als Ursachen für seinen Ausstieg unter anderem jagdliche Verstöße wie:
- respektlosen Umgang mit Tieren
- Abschuss neben der Winterfütterung
- Hetzjagden
- Tierschutzvergehen
- Fleischhygieneverstöße
- Drückjagden im März und April (allgemeine Schonzeit)
- Drückjagden im Schutzgebiet
Teilweise hat Finze hier laut Artikel Anzeigen erstattet.
Das ist jetzt nur die Quintessenz. Der ganze Text hat sechs Seiten, zeigt noch Fotos von Strecken beim Staatsforst, bei denen Geschlecht und Alter des Wildes beim Streckelegen durch vorherige Enthauptung und das Ausschärfen der Geschlechtsteile nicht mehr zu erkennen sind. Warum auch immer.
Mir ist herzlich wurscht, ob Wald vor Wild oder Wild vor Wald gilt.
Wenn tatsächlich so gejagt werden sollte, ist das eine Sauerei und jeder, der sich dafür hergibt für mich nicht mehr satisfaktionsfähig.