Ärger beim ÖJV?

z/7

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Meine Beobachtung ist leider, dass der BJV im Vergleich zu anderen LJV / dem DJV so extrem konservative Positionen vertritt, dass der ÖJV hier in Bayern quasi auch die gemäßigten Positionen mit abdeckt, die in allen anderen BL bei den LJVen ihre Heimat haben.
Es ist tatsächlich so, daß ich, bayerische Konflikt-Positionen gewohnt, oft überrascht bin, daß in anderen Bundesländern der private Jagdbereich gelegentlich mit mehr ökologischem Bewußtsein aufgestellt ist, als die entsprechenden Landesforsten.

Wie CdB schon schrieb, es gibt solche Förster und solche. Und dann wieder ganz andere.:cool:
 
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Mal aus meiner Perspektive hier als Zugereister in Bayern. Ich komme hier aus beruflichen Gründen runter und suche als Jäger mit viel Zeit eine Möglichkeit viel und mit wenig Einschränkungen zu jagen. Bei welchem der beiden Extreme werde ich wohl leichter Zugang zu einer Jagdmöglichkeit und ein paar Drückjagden bekommen? Habt ihr euch das in München mal gegeben als Bittsteller bei einer Hegeringveranstaltung aufzutauchen? Ich bin wahrlich ein begabter Netzwerker und kann mit fast jedem Menschen auskommen, aber das ist schon die harte Tour. Deshalb bin ich noch lange nicht von den ÖJV Positionen überzeugt, aber sie binden einfach mehr neu dazukommende Jäger. Das wird auf kurz oder lang das Pendel beeinflussen.
 
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Mal aus meiner Perspektive hier als Zugereister in Bayern. ....
Habt ihr euch das in München mal gegeben als Bittsteller bei einer Hegeringveranstaltung aufzutauchen? Ich bin wahrlich ein begabter Netzwerker und kann mit fast jedem Menschen auskommen, aber das ist schon die harte Tour. Deshalb bin ich noch lange nicht von den ÖJV Positionen überzeugt, aber sie binden einfach mehr neu dazukommende Jäger. Das wird auf kurz oder lang das Pendel beeinflussen.
Angebot und Nachfrage werden stets über die jeweilige Jägerdichte bedient.
Schon klar, dass es im Ballungsraum mehr Interessenten als Angebote gibt? Egal, on welchem Bundesland.
Ich wette darauf, dass du in einem Landstrich mit aller Orten zu wenig brauchbaren Jägern sehr schnell auch bei konventionellen Pächtern unterkommen wirst!
 
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Natürlich, ich hab ja auch hier was schönes gefunden ohne von extremen Überzeugungen belästigt zu werden. Ich wollte auch gar nicht zu sehr meinen Fall in den Vordergrund stellen sondern es als allgemeines Beispiel beschreiben.
 
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In Deinem ersten Satz unterscheiden wir uns schon gewaltig. Ich bin nicht schadensfroh, denn wer das lebt, den derbröselt es als Nächsten.
Und wer von den moralischenn Defiziten hier befallen ist, kann sich dann jeder selbst aussuchen oder wie?

Satz 1 ist eine Beobachtung, die sich aus diesem Faden ergibt.
Satz 2 liegt wie immer in solchen Fällen im Auge des Betrachters. Die Einen finden den einen Verein moralisch defizitär, die Anderen den anderen Verein.
 
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Mal aus meiner Perspektive hier als Zugereister in Bayern. Ich komme hier aus beruflichen Gründen runter und suche als Jäger mit viel Zeit eine Möglichkeit viel und mit wenig Einschränkungen zu jagen. Bei welchem der beiden Extreme werde ich wohl leichter Zugang zu einer Jagdmöglichkeit und ein paar Drückjagden bekommen? Habt ihr euch das in München mal gegeben als Bittsteller bei einer Hegeringveranstaltung aufzutauchen? Ich bin wahrlich ein begabter Netzwerker und kann mit fast jedem Menschen auskommen, aber das ist schon die harte Tour. Deshalb bin ich noch lange nicht von den ÖJV Positionen überzeugt, aber sie binden einfach mehr neu dazukommende Jäger. Das wird auf kurz oder lang das Pendel beeinflussen.

Kannst Du beschreiben, welche ÖJV-Positionen Dich nicht überzeugen? Das würde mich sehr interessieren. Vieles, was von den üblichen Apologeten des Unterganges der Jagd hier über den ÖJV behauptet wird, entspricht nicht den Tatsachen, sondern ist gewissermaßen ein Beißreflex aus der Stammhirnregion.
 
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Kannst Du beschreiben, welche ÖJV-Positionen Dich nicht überzeugen? Das würde mich sehr interessieren. Vieles, was von den üblichen Apologeten des Unterganges der Jagd hier über den ÖJV behauptet wird, entspricht nicht den Tatsachen, sondern ist gewissermaßen ein Beißreflex aus der Stammhirnregion.

Die Ablehnung einer intensiven Raubwildbejagung zum Erhalt einer Artenreichen Fauna. Auf der einen Seite zur Entlastung jagdbarer Niederwildarten und auf der anderen Seite zum Schutz bedrohter Wiesenbrüter außerhalb des Jagdrechts. Das finde ich nicht richtig. Ich schieß gerne mal einen Fuchs oder Marder, da habe ich mir schon Sprüche für anhören müssen. Das der Fokus allgemein eher auf Forst und Schalenwild liegt ist ja legitim, aber bei dem Punkt gehe ich nicht mit.
 

z/7

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Das ist auch der Punkt, der mich beim ÖJV am meisten stört. Denke, das ist auch der Grund, warum das mit den Mitgliederzahlen nicht wirklich besser wird: das völlig Ausblenden der Jagd außerhalb des Waldes. Gerade die privaten Pächter haben doch mehr oder weniger große landwirtschaftliche Anteile im Revier. Und spielen am Ende für die Rehwildbejagung gerade da doch auch eine nicht unerhebliche Rolle. Daß man die mit Verständnis und Unterstützung ihrer Belange nicht mehr mit ins Boot holt ist mir unverständlich. Ökologie hört ja nicht am Waldrand auf.
 
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Die Ablehnung einer intensiven Raubwildbejagung zum Erhalt einer Artenreichen Fauna. Auf der einen Seite zur Entlastung jagdbarer Niederwildarten und auf der anderen Seite zum Schutz bedrohter Wiesenbrüter außerhalb des Jagdrechts. Das finde ich nicht richtig. Ich schieß gerne mal einen Fuchs oder Marder, da habe ich mir schon Sprüche für anhören müssen. Das der Fokus allgemein eher auf Forst und Schalenwild liegt ist ja legitim, aber bei dem Punkt gehe ich nicht mit.

Also der Verzicht auf Raubwildbejagung ist sicher keine Mehrheitsposition im ÖJV. Wer den Balg nutzen mag, der soll Raubwild erlegen. Und wer Niederwild und Wiesenbrüter von Prädationsdruck befreien will, mit dem würde ich gerne ein entsprechendes Konzept umsetzen.
Was Niederwild/Bodenbrüter nichts bringt, sind die euphemistisch als "Artenschutzwochen" bezeichneten Fuchsjagden Ende Januar/Anfang Februar, bei dem zu einer sensiblen Jahreszeit unnötig Jagddruck auf Fläche gebracht wird und > 90 % Fuchsrüden erlegt werden. Also genau kein Effekt auf die Population, aber ein gutes Gewissen...vielleicht hattest Du nur die falschen Begegnungen? Oder hast nur in Waldrevieren angeklopft, da wäre Fuchsjagd eher weniger relevant, die größte Dichte gibt es in den Städten, gefolgt vom Siedlungsrand.
 
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Sie kommst Du denn auf diese schiefe Nummer? Die Fuchsjagd von Januar bis Ende Februar ist der Zeitraum, welcher über die Zahl der Heckbaue entschieden wird. Hier wird festgelegt, wie der Zuwachs von Jungwild und bei den Bodenbrütern ausfällt..
Also bis zum letzten Tag im Januar auf Rehe stöbern ist offensichtlich okay. Aber eine Baujagd stört. So ist es gerade die Baujagd welche zum Ende der Jagdzeit normalerweise mehr Fähen als Rüden bringt.
Wie kommst Du auf die 90 % Rüden? So eine ÖJV-Schutzbehauptung die Du jetzt weitergibst? Hast Du Dich schon einmal mit der Fuchsjagd praktisch beschäftigt?
 
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Im übrigen hilft dem Fuchs eine scharfe Bejagung. Das fördert Gesundheit und baut Stress ab.
In Wald Natura 2000 gehört es u.U regelmäßig zum Massnahmenkatalog um Bodenbrüter zu begünstigen. Für die Umsetzung der N2000 Managementpläne sind u.a Forstverwaltungen zuständig.
 
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Das ist richtig. Aber wenn sie zu "Glaubenskriegern" werden dann ist das nicht meine Welt. Beide "Vereine" sind Extreme. Wenn ein Miniverein für sich die Weisheit gepachet hat, dann sollte er mal darüber nachdenken warum er ein Miniverein ist. Und wenn diese Minderheiten ständig versuchen dem Rest der Welt zu sagen, dass nur sie die Wahrheit gepachtet haben.....ich will jetzt nicht weitere Vergleiche ziehen...


Tu doch bitte nicht immer so, als würde der ÖJV die Weisheit für sich gepachtet haben und BJV/DJV wären die Gerechten unter den Gerechten. Immer dieser Bullshit! DJV / BJV sind von ihrer Historie her nicht als Naturschutzbünde entstanden, sondern als Lobbyvertreter der Hobbyjagd, ganz klar Hobbyjagd, trophäenorientiert, beständehegend für jagdlich interessante Zwecie. Da man das in der Öffentlichkeit in der Form aber nicht mehr verkaufen kann und dieser Form der Jagd die Felle davon schwingen, geht das Ganze in dne letzten Jahren in eine andere Richtung, was die PR anbelangt. An den inneren Einstellungen der Mehrheiten in den konservativen Vereinen hat sich jedoch rein gar nix geändert. Man muss blos zuhören wenn sie unter sich sind gleich ob auf Messen, Trophäenshows oder sonstigen Events der Vereine. Landauf landab immer das Gleiche.....

Der ÖJV hat seine historischen Wurzeln genau in der Tatsache geschlagen, dass diese vermalledeite Hobbyjägerzunft Jahrzehnte nicht die geringste Verantwortung für Wald und gesundes Wild verspürte. Es ging um prestigeträchtige Jagd und spektakuläre Gesellschaftsjagden in bester Reichsjägermeister-oder Adels-Marnier.

Irgendwann einmal kamen dann ein paar sehr respektable Forstleute daher und erkannten den Ernst der Lage, wollten die Schweinereien der Jägerschaft nicht mehr hinnehmen.

Sie mussten sich anfänglich sogar noch gegen Widerstände in den eigenen Reihen der Forstparty durchsetzen, weil ebenauch die Fortverwaltung noch von genug Trophäengeilen versifft war. Das war im Prinzip die Geburtsstunde des ÖJV, der dringend notwendig war, sonst würde diese Siffe heute noch den Wald dominieren, da nun einmal Geld die Welt regiert.

Prinzipiell war der ÖJV aber noch nie wildtierfeindlich. Es haben sich nur im Laufe der Jahre Extreme auf beiden Seiten entwickelt. Es wurden hüben wie drüben Positionen eingenommen und Aussagen getroffen, nur um dem jeweiligen Gegenüber eins auszuwischen oder ihn anzupinkeln.

Die Verantwortung für diese Entwicklung trägt jedoch glasklar die Hobbyjägerzunft, denn die wollen bis heute nicht kapieren, dass Wald vor Wild eine zwingende Notwendigkeit ist, aber keineswegs Wildtierfeindlichkeit bedeutet, Zudem glaubt die zumeist gut siutierte Hobbyjägerschaft heute immer noch, sie hätte etwas mitzureden, wenn es um notwendige Abschüsse geht. Es gibt aber nur einen Indikator, nämlich der Zustand des Waldes gemessen an dem, was drin wachsen soll, nach den Vorstellungen derer denen der Wald gehört.

Auf der anderen Seite gibts natürlich auch Eigentümer, die sonderbare Vorstellungen haben und den Grundsatz Wald vor Wild überstrapazieren. Die mögen logischerweise auch den ÖJV lieber. Das heißt aber nicht, dass der ÖJV insgesamt für eine schalenwildfeindliche Ausrichtung steht, denn im ÖJV gibts auch genug angestellte Förster ohne Waldbesitz, die selber sehr gern jagen und denen es eben nicht eine lästige Dienstpflicht ist.
 

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