Größter deutscher Wildhändler fordert Aussetzung der Schusszeit weil der Absatz fehlt

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Geh mal bitte davon aus, dass ich mich im Bereich KKH mehr als gut auskenne und auch viel hinter den Kulissen weiß. Wie hier schon geschrieben wurde, wird heute vielfach gar nicht mehr selbst gekocht sondern oft nur noch aufgewärmt. Dazu muss es einfach so günstig wie möglich sein in den meisten Fällen. Und die 3 Mahlzeiten mögen stimmen, aber inzwischen ist immer mindestens eine vegetarisch wenn nicht sogar vegan und eine Zweite im Zweifel auch noch Schonkost etc.

Was man höchsten probieren könnte: Wenn man eine reine privatklinik in der Nähe hat, die auch entsprechend von den Patienten verlangt, könnte man im Mai mit Rehrücken etc. punkten. Hier macht es dann Sinn ganz gezielt anzufragen. Dann braucht es aber entsprechende Menge und dazu noch Top Qualität. Ach ja, und dann noch die Hürde dass man als "normaler Jäger" gar nicht direkt hin verkaufen könnte/dürfte.
Wurde ja schon der örtliche Metzger ins Speil gebracht. Praktischerweise haben wir, und so selten ist das gar nicht, sowohl einen Metzger als auch einen LW mit Selbstvermarktung in der Hegegemeinschaft, die das Wildbret völlig legal und sogar verarbeitet weitergeben könnten.
Einfach mal umguggen in der Umgebung.
Jedenfalls ist die Idee direkt mit Multiplikatoren in Kontakt zu treten für einige bestimmt eine Idee.
Es gibt zudem noch etliche kleinere Einrichtungen, wie Rehagedöns, Adaptionseinrichtungen, Altenheime, Beinderteneinrichtungen, die noch selbst kochen.
Auch dort lohnt garantiert eine Anfrage.
 
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einen Metzger und 2 Gaststätten die Zwischenlagerung in Zeiten übernommen, in denen Wild nicht so gut geht. Also sozusagen Liefergarantie für bestimmte Sachen. Gulasch geht problemlos bei Gastro, Rücken eher beim Metzger.

sofort mit dem Anstieg der SW Strecken habe ich vor ca. 25 Jahren einen Kundenstamm aufgebaut und stetig erweitert. Wir waren auch die Ersten mit Bratwurst, Salami und Büchsenwurst am Start. Aber hier fummeln so viel Leute mit Wild rum, dass die Verarbeitung größerer Mengen keinen Sinn mehr macht. Es muß Kutterbauch, Gewürze, Därme gekauft werden und der Schlachter muß seine Arbeit auch ordentlich bezahlt bekommen.
Ich hatte gute Abnehmer für schwere Sauen in der Schwarte, Gasthöfe die regelmässig Familienfeiern ausrichten von Hochzeit, Geburtstage, Konfirmationen, Jugendweihen usw. Das fällt in diesem Jahr flach:cool:
 
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Schießen, zerwirken und alles ab durch den Wolf. Nix mit Keule, Filet oder Rücken. Danach ab in den Darm und einfrieren. Das / der nächste Straßenfest, Dorffest, Weihnachtsmarkt kommt bestimmt.

https://www.grillsportverein.de/forum/threads/wildbratwurst.169944/

Und hier mal die aufgerufenen Preise:

https://www.pepperworldhotshop.com/...MIlIjn5ay_6AIVjLHtCh2fkQ3GEAQYASABEgJ8W_D_BwE

https://www.eatventure.de/wild-brat...MIlIjn5ay_6AIVjLHtCh2fkQ3GEAQYAiABEgIzkfD_BwE

https://www.sippel-beef.de/wildbratwurst-roh.html

https://www.meinmetzger.de/index.php/wildbratwurst.html
 

z/7

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Inklusive der Tatsache dass eine Kreisgruppe / ein Hegering das auch pressewirksam umsetzen kann. "Unsere Jäger tun was", "Wir halten
Hab ich irgendwas verpaßt? Nach meinem Verständnis ist die Vermarktung im großen Stil inkl. überregional sowie Erschließung von kaufkräftigen Abnahmequellen ureigenste Aufgabe eines Wildhändlers. Wozu wären die sonst bitte da? Hinterher fängt das Gezeter wg. unerlaubter Konkurrenz durch private Zusammenschlüsse an. Haben, um nur ein Beispiel zu nennen, die Waldbauernvereinigungen grade durchexerziert. Sollens halt mal etwas weniger aus Neuseeland importieren. Wenn ihnen der Nachschub nicht ohnehin ausbleibt.
 
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Das werd ich heuer auch forcieren, Rücken und tlw. Schlögel auslösen, den Rest ab in die Wurst oder Leberkäse!
 
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ACH, auf einmal?

Was bei Füchsen normal ist, gilt für Rehe noch lange nicht? Für Bodenbrüterschutz kann man ruhig mal töten und wegwerfen, für Waldschutz nicht? ;)

(n)
Rehe SIND ein hochwertiges Lebensmittel!
Füchse WAREN mal hochwertige Rauchware.
Bemerke den Unterschied!!!
Gruß-Spitz
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Ich bekomme inzwischen bestimmt locker 100-150 Salamis a 500 Gramm und nochmal 400-500 Pfefderbeisser weg wenn ich wollte. Aber aktuell widerstrebt es mir noch, Keule, Schultern oder Rücken in die Wurst zu geben. Bis jetzt sind es nur Bauchlappen, Rippenfleisch, Waden und Träger
 
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Wenn der Wildhändler keinen Absatz hat, dann soll er eben nichts ankaufen! Wo ist das Problem? Dafür muß man doch keine Jagdzeiten ändern! Es wird immer Alternativen zu diesem einen Wildhändler geben, sei es das andere Wildhändler besser vermarkten, sei es das sich die Jägerschaft hinsichtlich eigener Vermarktung mehr engagiert oder man das Wild vorübergehend einfach laufen läßt! Aber wegen so einem Pillepallewildhändler die Jagdzeiten ändern, daß wäre schon irrsinnig!
 
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Ich bekomme inzwischen bestimmt locker 100-150 Salamis a 500 Gramm und nochmal 400-500 Pfefderbeisser weg wenn ich wollte. Aber aktuell widerstrebt es mir noch, Keule, Schultern oder Rücken in die Wurst zu geben. Bis jetzt sind es nur Bauchlappen, Rippenfleisch, Waden und Träger



Alles vom Reh oder habt ihr da unten auch noch Sauen ohne Ende?

Prinzengesicht
 
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Allgemein kann so mancher nur froh sein, dass eine Rehgeiss keine 4 bis 7 Kitze pro Jahr setzt. So kann man das sehen, mit Reh vs Raubwildvermehrung. Bodenbrüterschutz vs Baumschutz.

Wildpretverkauf, Verededlung und Verkauf in Eigenregie?
Wird man dazu Kleinunternehmer und welche gesetzliche Auflagen behindern Einen dann zusätzlich? Wie lange will man das nebenberuflich tun (bis einem das Weib davon läuft)? Man wird auch nach der Krise wieder einen Hauptberuf ausüben müssen.
Schaffen und Aufrecherhalten der benötigten Infrastruktur, welche natürlich dem Lebensmittelgesetz entsprechen muss. Wer steht darauf, dass einem die Lebenmittelkontrolleure die Türklinke in die Hand drücken? Hört euch beim Metzger um, der deswegen selber nicht mehr schlachten will. Ich habe über die Jahre hinweg recht eng mitbekommen, wie der Kleine kaputtgemacht wurde.
Im Kleinen also mehr, als im Großen.... der Kleine wird dann schon geknechtet werden dafür. Gammelfleischskandale gingen bisher immer von den Großen aus. Da werden wohl Augen zugedrückt, die man beim Kleinen erst niemals haben wird. Keine Sorge. Das werden die Großen dann schon bewerkstelligen. Oder warum ist es heute so, wie es ist?
Gegen deren Lobby kommt man bei unseren Politikern nicht an. Ich möcht nicht wissen, wie viele davon auf deren Lohnliste stehen.

385000 Jäger in Deutschland, und jeder soll seine Jahresstrecke selber vermarkten? Ich denke, da muss der Blick schon etwas weiter über den eigenen Tellerrand reichen ?
 

z/7

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Sag bloß!?!;)
"...Ist schon klar, Rotwild, Sauen und evt. auch noch Damwild satt, da mutiert das Rehwild halt mal zum Zwergreh!)"
Das hat nur indirekt etwas mit den Dichten der anderen Wildarten zu tun. Die Nahrungsgrundlage ist einfach beschixxxen. In den Alpen beispielsweise hats auch jede Menge Hirscherl, trotzdem bringt das Rehwild dort andere Gewichte auf die Waage.

Ich sage nicht, daß Dichte und Verdrängungswettbewerb nicht auch einen Einfluß auf die Gewichte haben. Aber der Standort ist eben ein primärer Faktor.
 
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Wenn der Wildhändler keinen Absatz hat, dann soll er eben nichts ankaufen! Wo ist das Problem? Dafür muß man doch keine Jagdzeiten ändern! Es wird immer Alternativen zu diesem einen Wildhändler geben, sei es das andere Wildhändler besser vermarkten, sei es das sich die Jägerschaft hinsichtlich eigener Vermarktung mehr engagiert oder man das Wild vorübergehend einfach laufen läßt! Aber wegen so einem Pillepallewildhändler die Jagdzeiten ändern, daß wäre schon irrsinnig!
hallo.
Hast du den verlinkten Artikel gelesen? (ach ja, geht ja nicht.... der Link wurde ja wieder einmal durch Forensoftware verstümmelt) Worum es im Kern eigentlich geht?
Lies mal rein.....

Ich zitiere;
"
Verlegung des Beginns der Schusszeit

Da auch die Direktvermarktung des Wildbrets an Privatpersonen durch die geltenden Ausgangs- bzw. Kontaktbeschränkungen eher negativ beeinflusst wird, werden sich einige Jäger an Wildbrethändler bzw. -verarbeitungsbetriebe wenden. Doch auf Anfrage der Redaktion beim größte deutsche Wildverarbeitungsbetrieb, der Josef Maier GmbH & Co. KG aus Bad Wörishofen (Bayern), macht dieser wenig Hoffnung.
Die Betriebe in der Branche seien mit den bisher verfügbaren Mengen nahezu ausgelastet. "Die Verarbeitung der gesamten Mengen durch Wildverarbeitungsbetriebe ist faktisch nicht darstellbar", erklärt man weiter. Seitens der Josef Maier GmbH rechnet man besonders zum Beginn der Jagdzeit auf Rehwild mit großen Absatzproblemen. Daher plädiert das Unternehmen – bei dem im Schnitt 2.500 Rehe täglich verarbeitet werden – für eine Verlegung des Beginns der Schusszeit:


"Im Interesse aller Beteiligten plädieren wir unter Beibehaltung der Abschusszahlen für die Verlegung des Beginns der Schusszeit von 1. Mai 2020 auf 1. August 2020. Das Aussetzen der Schusszeit von drei Monaten offeriert allen Beteiligten realistische Chancen auf eine Entspannung der Gesamtsituation und Vermarktung von Wild in ähnlichem Umfang der Vergangenheit. Eine Beibehaltung des Beginns der Schusszeit in knapp fünf Wochen führt unweigerlich zu einer enormen Anzahl von nicht absetzbaren Beständen. Für Jägerinnen und Jäger, Wildhändler und alle zur Wildvermarktung zugelassenen Unternehmen gilt es zu vermeiden, dass erlegtes Wild nach Ausschöpfen aller Lager- und Bevorratungsressourcen vernichtet werden muss."

Ankaufspreise müssen angepasst werden

Auch ein Wildbrethändler aus Thüringen sieht dem baldigen Beginn der Jagdzeit kritisch entgegen. Derzeit nimmt er Wild von privaten Jägern an und hat dies auch zum Aufgang der Jagd weiterhin vor – allerdings besitzt er eine begrenzte Lagerkapazität. Um das finanzielle Risiko zu minimieren, wird er voraussichtlich seine Ankaufpreise dementsprechend anpassen müssen. "


Zitat Ende

Wer glaubt, dass sich der Wildhandel selbst zerstören will? Ich nicht.

edit, Pillepallewildhändler sind etwas Anderes....
 
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