Jungjäger erwirbt Jagderlaubnisschein : Wie tastet man sich vor Saisonbeginn an sein Revier ran ? Tipps erbeten :-)

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Medienwirksam ist i.O., weil es langsam Zeit wird sich mal darüber Gedanken zu machen.

Dem TO kann man nur dringend empfehlen sich jemanden zu suchen, der ihn mit rausnimmt und ihm das zeigt was noch fehlt. Stammtisch vulgo Foren ersetzen das nicht und Learning by doing birgt die Gefahr mehr Fehler zu machen als nötig. Das kann frustrieren und er soll ja Spaß an der Sache haben.
 
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Ich komme jetzt ins zweite JJ und war froh einen JES beim Forst bekommen zu haben.

Habe da meine ersten Rehwildabschüsse getätigt und durch Kontakte dann mitten im Jagdjahr einen kostenlosen JES von Privat bekommen.

Beim Forst keine Betreuung. Mir wurden Kanzeln zugewiesen, Abschuss alles aber bevorzugt Rehwild. Für defekte Kanzeln wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen und irgendwann die Leiter abgesägt.

Die Schäden durch eine mind 25.köpfige Rotte Sauen wurden als Bodenbelüftung abgetan. Rehwildkirrungen wurden nicht besprochen. Förster hat gekirrt und nichts gesagt. Wunderte mich, da ich alleine im Pirschbezirk war.

Raubwild konnte ich bejagen- "aber man bedenke, es hätte nach dem Fuchsschuss auch ein Reh kommen können..." 🙄

Alles in allem habe ich in dem knapp halben Jahr bei Privat mehr gelernt und mehr Betreuung erfahren als im Forst. Und, es ist für mich finaziell wesentlich attraktiver.

Ich wünsche dir, dass es bei dir besser wird!


Gruss Flo
 

ANS

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... 4. Such dir jagdlichen Anschluss. Einen Stammtisch, vielleicht sogar einen Mentor. Wenn ich mit meinen Jungs am Tisch sitze und das Thema Jagd aufkommt, lerne ich immer etwas dazu. Nachsuchenführer, Metzger, Polizisten, Förster, Landwirte und und und... Netzwerken ist wichtig!
Der beste Rat von allen! Man kann natürlich jeden Fehler selber machen, muss aber nicht sein...

Gruß & WH
ANS
 
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Wie ich noch einen PB hatte, bin ich jeden Tag am Anfang einfach Mittags, Morgens und Abends abwechselnd dort spazieren gegangen. Dann sieht man schon einiges.
Wenn der Förster in Ordnung ist wird er dich auch Einweisen, dir alle Kanzeln zeigen und dir auch Tipps geben wo was los ist usw.
Lese dir nur den Vertrag richtig durch und wenn was unklar ist fragt man den Förster.
Ich hatte über 7 Jahre einen PB mit 70 Ha und kann dir sagen daß das auch für 2 Leute ohne Problem geht, bei uns kannst du immer noch einen Begehungsschein ausstellen.
35ha pro Jäger ! Man fängt immer klein an. A la chapeau !
 
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Das ist aber sehr klein angefangen. 35 ha sind zwei NormAbteilungen von 400x400m....:eek:
 
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Moin allerseits,

den Jagd-Schein habe ich seit Frühjahr 2019, habe mich aber in Jahr 1 um Waffenbeschaffung, Kleidungs -und Equipmentbeschaffung und um Schiesstanderfahrung gekümmert.

ja, natürlich war ich bislang als JJ jagdpraxistechnisch "Theoretiker"...
Aber wenn man nie beginnt, Auto zu fahren, ist ein Führerschein sinnlos...

Ich Danke für die vielen Hinweise und Tipps hier, die ich denn mal "filtern" und wenn soweit stimmig und auf mein revier anwendbar, auch mal beachten werde.

Zur Info:
Die 95Ha hab ich allein...kein zweiter BGS Inhaber.
der Schein ist erstmal 1 jahr auf Probe...dann drei Jahre.
Es gibt zwei direkte Nachbar Reviere (Norden/Süden angrenzend) das Forstgebiet hat dort insgesamt vier Revier in N/S Richtung gut aufgeteilt mit ca. 450Ha gesamt...alles gut abgegrenzt durch Wegung.

Salzlecken oder ähnliches obliegt nicht meiner Zuständigkeit (weiß nicht, ob es da welche gibt)...Kirren ist nicht erlaubt.

Die BGS Inhaber der Nachbarreiviere sind wohl auch z.T zumindest neu...da wäre es doch mal gut, sich abzusprechen und gemeinsam anzusitzen und Erfahrungen auszutauschen....Mal schauen....
Im April ist dazu ein "Kennenlerntag" der Neulinge (so die kommen) geplant und es soll auch dann gemeinsam ein Schiessnachweis am Schiesstand gemacht werden.

Für Nachsuche wäre der Hund des Försters selbst zuständig..den soll ich dann anrufen.
(er hofft natürlich dass ich das in Grenzen hält, aber er ist ja sowieso quasi täglich durch seinen Job im Reviernähe und somit erreichbar)

Schwerpunkt meiner Jagd ist auf Böcke jeden Alters...keine Begrenzung hier.
Schmalrehe sehe ich für mich (als Ansprech Anfänger) als "Ziel" höchstens im Mai....da kann man die ggf. noch gut von den tragenden Ricken unterscheiden....
Ansonsten : Finger weg vom Abzug, wenn nichts "hornartiges" zu sehen ist oder man durch Nässen etc. sehen kann, welches Gechlecht da rumläuft.

Schwarzwild ist erstmal nicht geplant...Den Revierbestand weiß ich da auch noch nicht.

Es gibt so wie ich das beim PKW kurzen Rundfahren durchs Revier mit dem Förster gesehen habe ca. 6 Ansitze bei mir verteilt, die meisten recht neu, aber nicht supergroß.

Ich hab 5 Rehe "frei"...ob der Förster das dann als Abschuss Minimum erwartet ist nicht ganz klar. Das könnte bei im Schnitt 6-10 Rehen Bestand auf 100 Hektar ggf. schwierig werden...Da frag ich noch mal nach...

Ein Vorteil finde ich:
Kühlkammer nur minimal 20 bis maximal 40 Min. mit PKW vom Revier (inkl. Transport vom Revier zum PKW, sofern Wild auffindbar ist) entfernt...ich muss also nicht im Revier aufbrechen, sondern kann das in Ruhe und sauber in der Kühlkammer erledigen.

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Ich nehme hier mal erstmal mit:

Stundenlang Ansitzen OHNE Waffe macht nicht so viel Sinn, da ich dann ggf. schon vorab "aufschrecke" und später dann nichts mehr dort "mit Waffe" vorfinden könnte....also eher:

Im März/Anfang April:
Viel normal auf den Wegen Spazieren gehen, auf Spuren achten.
Auch zur Nämmerung / Nacht mit WBK...(es gibt ja auch beleuchtete Jogger , das kennen unsere Rehfreunde ja - ist in meinem Heimatwald um die Ecke genauso...zum/nach Sonnenutergang kommen die Rehe z.T. raus aus Wald Richtung Felder , man sieht die dann einzeln oder Kleingruppen (je nach Saison) recht problemlos mit WBK.

Dann noch zu tun:
Ansitze anschauen, Hindernisse am Stand beseitigen, Schäden melden oder ggf. selbst reparieren (wenn erlaubt)...Windrichtung beobachten-ausrichten zu einer möglichst freien Sicht für Schussrichtung.

Ab Anfang April:
Ansitze schon mal planen, ggf. auch mal absprechen mit Nachbar BGS Inhabern.

April/Mai:
Loslegen mit Ansitzen (Schwerpunkt "Maibock")
Weitere Schwerpunkte : Die Blattzeit.
und im Jan/Feb soll es laut Förster auch noch Möglichkeiten geben.

-----

Eine Frage noch:
macht es Sinn Mitglied im Hegering der dortigen umliegenden Privatreviere zu werden ?
So kann man doch ggf. "Rat und Tat" Kontakte zu den dortigen Privat Jägern am Besten knüpfen (bei den Herering Veranstaltungen) ?
Und eine Hegeringmitgliedschaft kostet ja nicht die Welt.

Dank an alle :)


VG

G.
 
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4. Wo ist das erlegte Stück?
Bitte darauf vorbereiten was Du tust wenn Du das (vermeintlich) erlegte Stück nicht findest. Auch mit bestem Treffer kann Wild noch ein paar Meter machen. Und im Wald können dann 30 m schon dafür sorgen dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Daher Telefonnummern für zur Verfügung stehende Nachsuche-Hundeführer speichern, Stirnlampe mitführen.

Signed. Und vor allem nichts zertreten. Lieber Abschuss markieren und Hund holen. Der freut sich.

Gerade am Anfang nicht aufs Gefühl verlassen. Ich hatte schon Rehe mit 200m Totflucht bei bestem Lungenpüree am Anschuss, und schlechte Schüsse bei denen die Stücke 10m vom Anschuss in der Verjüngung sassen ! Letztere bekommst Du ohne Hund nicht - weißt aber erst hinterher, ob Du diesen brauchst. Die siehst Du sonst nie wieder ...

Also ganz piano anfangen ...
 

ANS

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... Salzlecken oder ähnliches obliegt nicht meiner Zuständigkeit (weiß nicht, ob es da welche gibt)...
Wichtiges Thema! Salzlecken erleichtern die "Lenkung" von Wild im Waldrevier. Daher klären ob welche da sind und ob Du im Zweifelsfall selbst welche anlegen darfst. "Zuständig" bist Du als Jäger schon.;)

... macht es Sinn Mitglied im Hegering der dortigen umliegenden Privatreviere zu werden ?
So kann man doch ggf. "Rat und Tat" Kontakte zu den dortigen Privat Jägern am Besten knüpfen...
Ja! Kontakte schaden am meisten, wenn man sie nicht hat...
 
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Hegering würde ich definitiv machen, die Kontakte sind Gold wert und zu lernen gibt es manchmal auch was...(manches sollte man aber auch mit Vorsicht aufnehmen..;) )

@gersi
Wenn ich Deine Kommentare lese habe ich das Gefühl du versuchst die Jagd zu stark zu planen, das Vorgehen an sich zu planen macht eventuell in manchen Bereichen schon Sinn, aber die Jagd zu planen...davon kannst Du Dich gleich mal verabschieden.

Und nein Ansitzen ohne Waffe macht niemals Sinn. Beobachten kannst Du auch mit der Waffe. Sofern Du dann schon jagen darfst.
95 ha mit lauter kleinen BGS Revieren drum herum, da hoffe ich für Dich das die 5 Rehe (oder Böcke) kein bedingter Abschuss sein müssen...es könnte sein dass das je nach Reviernachbar sehr schwer wird...sowieso wenn DU nicht kirren darfst... was machen die Nachbarn ?
"Natürlich" auch nicht kirrren grins...ist klar:rolleyes:
 
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