Lochschaft für Blaser B95?

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Das Camo-Klebeband ist bei glänzenden Materialien in sonnigen Bergen unbedingt nötig - wenn man richtig jagen will. Spiegelnde Reflexe leuchten soweit man sehen kann und sind typisch menschlich.
Bergwild reagiert auf sie mit Fluchtreflex. Das gilt auch für die Uhr - die muß man verdeckt oder nach innen gekehrt tragen.
Der Glasfiberschaft war glänzend lackiert - und das Metall der Waffe reflektiert Sonnenstrahlen auch stark, also kein Käse sondern praxisgerecht...
Ich habe mal in Mali eine Richtfunkkette auf Bergspitzen mit eingerichtet. da haben wir mit kleinen Spiegeln, durch die man mit einem Loch anpeilen konnte, auf Distanzen von über 30 km Signale zum nächsten Hubschrauberlandeplatz geschickt. Dort wurde dann der nächste Funkmast errichtet.

Zitat aus Meinem Buch Bergfieber - Stand 1989
PRAXISTIP : SCHUTZ VOR REFLEXEN

Viele Bergjäger wissen, daß sie sich mit banalen Handlungen vorzeitig enttarnen. So signalisiert der kleinste Lichtreflex dem Wild schon auf weite Entfernung den als Bedrohung angesehenen Mensch.
Die logische Folge dieser Erkenntnis kann nur sein, bei Jagd im Sonnenschein alle reflektierenden Metallteile und notfalls auch den Schaft mit mattem Tesafilm zu bekleben. So sieht die Waffe zwar nicht sehr vornehm aus, es hebt aber die Chance auf Jagderfolg deutlich an.
Eine erfreuliche Nebenwirkung des Abklebens ist der Schutz vor Rost und Kratzern durch diesen wochenlang haltenden Überzug. Nach der Jagd kann man die Tesastreifen meistens ohne Schwierigkeiten und ohne Rückstände abziehen.
Vergessen Sie nicht, das Uhrglas zu behandeln. Es wirkt, ebenso wie Metallarmbänder, bei den unweigerlich anfallenden Bewegungen extrem blinkend.
Vor Reflexen an Fernglasobjektiven kann man sich nur durch sparsame Benutzung und Beachtung der Reflexionswinkel der optischen Hilfsmittel schützen. Die Gläser der Sonnenbrille hält ein langer Mützenschirm im Schatten.
Mittlerweile werden matt beschichtete Waffen angeboten, in den USA kann man seine Waffe auch nachträglich günstig behandeln lassen. Hierbei werden alle Teile demontiert, sandgestrahlt und ein schwarzer, absolut rostfreier und sehr widerstandsfähiger Überzug aufgebacken. Meist ist die Basis des Verfahrens ein Überzug aus teflonähnlichem Material, das auch zum Schutz von Motorradteilen benutzt wird.
1993 wurden für diese Beschichtung, das Verfahren wird "Nylite" genannt, 195 US-Dollar verlangt. Ich habe schon in der fünften Saison im Regenwald Kameruns eine derart geschützte Büchse im Kaliber .460 Weatherby Magnum im extrem strapazierenden Einsatz.
Wenn sie jeweils 18 Tage lang vom Fährtensucher mit salzhaltiger, schweißtriefender Hand am Lauf auf der Schulter getragen wird und dabei nicht die geringste Veränderung der Beschichtung sichtbar ist, spricht das für die Wirksamkeit des Verfahrens. Andere nordamerikanische Büchsenmacher tragen eine ebenfalls sehr wirksame und nur halb so teure Teflonbeschichtung auf.
 
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Mein Gott, auf welchen Expeditionen in welchen Regionen der Erde jagst Du? Ich fahre 5 Minuten und stehe in meinem Waldrevier und ansonsten bin ich nach längstens 40 Minuten im Hochwildrevier eines Freundes. Diese Fahrt ist mir eigentlich schon fast zu weit. Da sind zwar „Berge“ (Mittelgebirge) aber was da irgendwie an mir blinkt, ist angesichts der zahlreichen Touristen, Skifahrer und Mountainbiker die alle dort auch unterwegs sind, völlig unerheblich. Trotzdem - da gebe ich Dir Recht - versucht man sich als Jäger immer optimal zu tarnen. Schon zur eigenen Motivation... Auch wird meine Büchse nicht von der „salzig schweisstriefenden Hand“ eines „Fährtenlesers“ ergriffen. Weder trägt mein Hund (mein einziger Fährtenleser, der Förster will das partout nicht machen) meine Waffe noch schwitzen seine Pfoten. Ich merke schon, dass ich mich jagdlich echt glücklich schätzen kann (trotz Mountainbiker 😬).
 
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Jeder hat andere Vorstellungen von jagdlichen Freuden. RvM oder Reinald von Meurers jagt immer noch laufend in sonnendurchfluteten Bergen bis 3.000 m in den Rocky Mountains und den Pyrenäen. Früher hat er in fast allen Jagdländern - und auch in Exoten wie Indien, Bangladesh - Iran vor und nach der Revolution, etc. etc. gewaidwerkt. Immer auf eigene Faust und oft in nicht ungefährlichen Regionen. Einige Details und Jagderlebnisse hat er unter www.safariteam.de - und natürlich seinen Büchern veröffentlicht - da kannst Du es nachlesen.
Ich denke gerne an Zeiten zurück, als wir gemeinsam in vielen Ländern und Erdteilen gejagd haben. Seine optimalen Beziehungen haben mir selbst zu vielen guten Kontakten weltweit verholfen. Das hat mir in jeder Hinsicht mehr Freude gebracht, als in der Nacht auf eine Kirrung zu starren oder mich von Motocrossern im Revier ärgern zu lassen.
 
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Wie wahr, ReinerW... Aber die Jagd in allen Erdteilen kann (und will) nicht jeder betreiben. Und auch dort sind wahrscheinlich die „guten alten Zeiten“ längst vorbei. Jeder muss für sich den einzig richtigen Weg zur Jagd finden - und sollte sich dabei möglichst wenig ärgern lassen. Egal, ob über Tigermücken und Skorpione oder über Motorcrosser und Geocatcher... Danke für die Literaturhinweise. Bin gespannt. Wie kommt man an übrigens Dein Buch? Bei Amazon ist es nicht (mehr) zu bekommen.
 
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Danke. Freut mich, dass ich mit Dir und RvM hier im Forum gleich zwei ausgewiesene Experten und Fachautoren kennen gelernt habe. Das hätte ich im Forum so nicht vermutet. Habe das Buch eben bestellt , die Paperback-Ausgabe. Die gebundene ist tatsächlich derzeit bei Amazon nicht lieferbar.
 
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Stimmt, bin schon dabei. -wenn die großen Carbonrohre bloß nicht so teuer wären.... Knobele, meinen leichten Valentin Vierbein Zielstock IN ein federleichtes Carbonrohr zu stecken. Aber 398 EUR für ein Zweimeter Carbonrohr...........
Der Zielstock allein ist für Bergjagd als zweiter Bergstock ungeeignet . nicht stabil genug. MIT Carbonrohr und Antiklappermaterial wärs ideal. Ein dicker Stock greift sich auch viel besser....
@Doc-Holiday: Vielleicht hilft Dir dieser Link irgendwie weiter...
https://www.saufeder.eu/index.html#two
 
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@ Doc-Holiday: Das auf Deiner Website gezeigte „Crapa-hute-Gewehr“ wäre auch noch was für mich. Dann allerdings mit dem K98 System, Schichtholzschaft und möglichst in .308 oder .30-06. Und ich bin Linksschütze. Werden die immer noch gebaut?
 
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Lochschaft an einem Halbautomaten oder Repetierer kann ich mir vorstellen aber an der B95/97?Ich weiss nicht, ist irgendwie gar nicht meins. Aber Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden.
 
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Ganz klar sollte dabei aber auch sein: Die „Narrenfreiheit“ die ich hier meine, darf nie zu Lasten des Wildes und einer weidgerechten Jagd gehen.
 
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Ich oute mich jetzt auch mal.
An meiner B95 in Linksversion habe ich auch bereits seit über drei Jahren einen Lochschaft von Stocon. Der ursprüngliche Schweinsrückenschaft hat mir irgendwie nie richtig getaugt.
Seit der Lochschaft dran ist, ist es meine absolute Lieblingswaffe. Liegt super im Anschlag.
Optisch für Traditionalisten wahrscheinlich ein No-Go, aber mir gefällt's. :)
 
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@Hunaujäger: Vielen Dank für den Saufederhinweis. Das ist ein pfiffiges Gerät. Den Hersteller sollte man auf die Fährte setzen, einen federleichten Lochschaft für Kipplaufwaffen zu bauen!
Idealerweise noch klappbar - oh jeh, jetzt wird man mich wieder lynchen. Aber dann könnte man die K im Rucksack transportieren.
Wenn die Kipplaufwaffe demontiert im Rucksack zu verstauen ist, ragt das Zf lang aus dem Laufbündel heraus und die Hebelwirkung im Rucksack könnte etwas verstellen oder kaputt machen. Man fliegt im Berg immer wieder mal auf die Nase. oder meist den Allerwertesten.. Das quetscht den Rucksack.
Und das Zf auch jedesmal abzunehmen und wieder aufzusetzen,behagt mir nicht; irgendwann nutzen sich auch Metallteile ab.
Crapahute wird - soweit ich weiß - noch gebaut:
Stephane Dumez, Gex-Dumez S.A., 74, Quai Saint Jacques, F-74700 Sallanches, Frankreich
Tel.0033-4-50580550, fax 4 50581174. Kann gern anrufen.
Kaliber und Linkssystem in K 98 war früher problemlos. Ich habe meine .270 Win mit dem alten Gebirgsjägersystem : G 33/40 (Wehrmachtsbeute aus Tschechischer Republik) fertigen lassen.
Auf naturabuy.fr gibt es sie immer mal gebraucht. Derzeit zwei in 7x64. Linkssystem wird sicher schwieriger - beobachten...
https://www.naturabuy.fr/Carabine-verrou-crapahute-item-5228819.html
https://www.naturabuy.fr/Rare-carabine-mauser-crapahute-7X64-item-5151692.html Startpreis 600 EUR Noch zwei Tage, noch kein Gebot....
(da dachte ich erst, es wäre auch eins der gesuchten G33/40 Systeme verbaut worden, weil der Kopf des Kammerstengels auch ausgehöhlt ist- stimmt aber nicht)

@MacKnife: Danke fürs Outing!! Hochinteressanter Hinweis zu Stocon. Was wiegt der Lochschaft für die Blaser Bbfl??????????
 
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[

@MacKnife: Danke fürs Outing!! Hochinteressanter Hinweis zu Stocon. Was wiegt der Lochschaft für die Blaser Bbfl??????????

Kann ich leider nicht genau sagen. Aber die BBF ist zumindest nicht schwerer als mit dem Originalschaft. Kann die Waffe aber im Moment leider nicht wiegen, da sie gerade beim Büchser ist. Kommt ein 17 Hornet Einstecklauf für Fuchs und Krähe rein. Danach ist es zwar keine BBF mehr, aber als BS für meine Bedürfnisse noch passender. 😉
 
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@MacKnife: Die Stocon Lochschäfte gefielen mir auch, zumal man die angeblich selber an die B97 schrauben kann. Was mich letztendlich von der Firma abgebracht hat, waren relativ viele Negativaussagen bezüglich einer sehr zögerlichen und langdauernden Auslieferung des bereits bezahlten Schaftes. Das waren leider nicht nur Einzelerfahrungen. Das wollte ich mir dann lieber nicht antun. Nun bin ich bei der Schäfterei Odenwald gelandet und vertraue auf gute Arbeit und zuverlässigen Service.
 

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