So pauschal wäre das falsch, die 6,5mm Geschosse bringen sehr gute Eigenschaften für bestimmte (weite) Distanzbereiche mit.
Meine Keppeler .222 schießt mit gut gebastelter Munition z. B. konstant 100m-Streukreise zwischen 5 und 8mm. Das sieht schon toll aus, aber etwa ab 200-300m geht das (wetterabhängig) total auf. Mit 6mm-Kalibern wie 6mm PPC oder 6XC sieht das schon weit besser aus. Die 6,5er bringen Präzision und vor allem Energie nochmal etwas voran und so geht das weiter bis .408 Cheytac oder .50 BMG. Die Geschosse werden immer schwerer und bringen immer höhere BC mit, aber das nötige Hülsenvolumen für die gewünschte Vo von etwa 850 -900m/s erfordert überdimensional große Hülsen, was eine transportierbare Jagdwaffe etwa bei der .338 LM beendet.
Was die 6,5mm Kaliber so interessant für Jäger und Sportschützen macht, sind ihre tollen Leistungsdaten und der Erfahrungswert für überdurchschnittliche hohe Präzision bei sehr geringem Rückstoß, moderatem Waffengewicht und Munitionskosten. Mit einem guten 140gr. Geschoss kann man problemlos mittleres Schalenwild auch über 400m erlegen, wenn man es kann. Interessanterweise gibt es in den Kalibergruppen .270 und 8mm nahezu keine Geschosse mit so hohem BC, wie etwa 6,5mm oder 7mm. Die würden dann sehr schwer und aus Standardhülsen kaum auf eine wünschenswerte Vo zu bringen sein. Im Kaliber .30 und .338 klappt das schon viel besser und deshalb bekommt man auch so gut wie keine .277 oder .323 Matchgeschosse mit hohem BC und diese Kaliber spielen im Longrangeschießen keine Rolle.