Schonzeit auf Bock und Schmalreh verkürzt....

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Aber warum sollte man den Bestand sich nicht erhöhen lassen?
Wenn der Lebensraum sich wirklich so dramatisch zum Positiven entwickelt wird man das nicht verhindern können oder müssen. Es heißt ja "ein dem Lebensraum angepasster Wildbestand". Wird der Lebensraum "besser" können dort auch mehr Rehe leben, ohne dass es Probleme gibt. Aber: damit sich die Rehe nicht darüber hinaus vermehren musst du auch gleichzeitig mehr schießen als vorher, weil mehr Rehe auch mehr Nachwuchs produzieren. Logisch oder? Ich glaube, nichts anderes wollte Stöberjäger sagen.
 

z/7

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oder sehe ich das falsch?

Aus heutiger Perspektive siehst Du das zumindest teilweise falsch.
Der Punkt ist, daß der aktuelle Zustand vieler Wälder aus einer Zeit kommt, in der tatsächlich "Bretterplantagen" vulgo Altersklassenwald in Reinbeständen das Mittel der Wahl war. Weil man es nicht besser wußte, weil es aus diversen Gründen nicht anders ging, weil es bei bestimmten Baumarten auch einfach in der Natur der Sache liegt.

Man versucht heute, mit besserem Wissen, mit einer besseren wirtschaftlichen und forstlichen Ausgangssituation, mit dem Problem des Klimawandels vor Augen, aus diesen vorhandenen Wäldern soweit der Standort es zuläßt gemischte, stufige, ungleichaltrige Wälder zu machen.
Das ergibt die unglückliche Situation, daß man in einer nackigen Monokultur leckere Raritäten einbringt, die dem Rehwild bekanntermaßen besonders gut schmecken. Die Folge ist, daß man diese Raritäten schützen muß. Je nach Situation durch Zäune, Einzelschutz oder Senkung des Rehwildbestandes auf ein Maß, daß ein Durchkommen der eingebrachten Pflanzen ermöglicht.

Sind diese Pflanzen aus dem Gröbsten raus, haben wir relativ plötzlich - und das ist tatsächlich so, daß das eine Verwandlung ist, die bei konsequentem Vorgehen nur wenige Jahre dauert - eine völlig andere Situation. Der Wald ist in der Oberschicht lichter, er hat viel Unterwuchs, der Deckung und Nahrung bedeutet, und ein Wiederansteigen der Population ist fast unvermeidlich, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits extrem schwer ist, noch Wild zu Gesicht zu bekommen.

Wie gut das funtkioniert ist natürlich auch eine Frage der Fläche. Wo große zusammenhängende Flächen nach dem gleichen Prinzip bewirtschaftet werden, kann man im angestrebten Stadium den Wildbestand auch wieder steigen lassen. Wo das angestrebte Stadium nur auf wenigen Hektar verwirklicht wird, und rundum noch Wüste Gobi herrscht, funktioniert das nicht. So ist die Lage.
 
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Der Kompromiss zwischen Rehwild und Forst ist aber äußerst einseitig auf die Beseitigung von möglichst viel Wild ausgelegt, um mehr Bretter ernten zu können und nicht um dem Wild gerecht werdenden Lebensraum zu bekommen oder sehe ich das falsch?
Was braucht Rehwild für einen artgerechten Lebensraum? Einstand! Woraus besteht Einstand hauptsächlich? Verjüngung! Was muss man tun, damit die Verjüngung höher als 15cm wird? Jagen!
Ein Beispiel: In einem mir gut bekannten (Staats-)revier gibt es teils mehrere Hektar große Strumwurfflächen, auf denen inzwischen mehrere Meter hohe Verjüngung steht und quasi unbetretbare Dickungen schafft. Diese "grünen Höllen" wären gar nicht möglich, wenn dort nicht zu entsprechender Zeit gejagt worden wäre, was geht. Dann wären diese Flächen wahrscheinlich vergrast und Freiflächen geblieben, welche nur einem Bruchteil der Rehe, die heute dort leben, Lebensgrundlage liefern würden.
Man könnte also sagen, dass die intensive Jagd dafür gesorgt hat, dass in diesem Revier heute mehr Rehe leben, als sonst dort leben könnten.
 
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Was braucht Rehwild für einen artgerechten Lebensraum? Einstand! Woraus besteht Einstand hauptsächlich? Verjüngung! Was muss man tun, damit die Verjüngung höher als 15cm wird? Jagen!
Ein Beispiel: In einem mir gut bekannten (Staats-)revier gibt es teils mehrere Hektar große Strumwurfflächen, auf denen inzwischen mehrere Meter hohe Verjüngung steht und quasi unbetretbare Dickungen schafft. Diese "grünen Höllen" wären gar nicht möglich, wenn dort nicht zu entsprechender Zeit gejagt worden wäre, was geht. Dann wären diese Flächen wahrscheinlich vergrast und Freiflächen geblieben, welche nur einem Bruchteil der Rehe, die heute dort leben, Lebensgrundlage liefern würden.
Man könnte also sagen, dass die intensive Jagd dafür gesorgt hat, dass in diesem Revier heute mehr Rehe leben, als sonst dort leben könnten.

Dann hätte man dort durch nichtjagen also einen dem natürlichen Lebensraum angepassten Wildbestand bekommen und nicht einen künstlich durch Abschuss möglichst vieler Rehe erhöhten, den man dann traurigerweise wieder erlegen muss um Schäden zu verhindern, die ohne vorher überzogenen Abschuss gar nicht entstanden wären! Richtig?
 

z/7

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Falsch. Vorher lebten da beispielsweise 12 Rehe / ha. man erntete 6. Man hat abgesenkt auf 6 Rehe / ha. Man erntete 3. Dann kam die Hölle, jetzt leben dort 20 / ha. Die richten keinen großen Schaden mehr an, weil von allem so reichlich da ist, daß es auf das bissl Verbiß nicht ankommt. Man erntet jetzt nachhaltig 10. Capiche?
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15976

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Falsch. Vorher lebten da beispielsweise 12 Rehe / ha. man erntete 6. Man hat Abgesenkt auf 6 Rehe / ha. Man erntete 3. Dann kam die Hölle, jetzt leben dort 20 / ha. Man erntet jetzt nachhaltig 10. Capiche?

Und ist das natürlich und angepasst oder künstlich erhöht, weil man am Lebensraum gepfuscht hat und man andernfalls gar nicht ernten müsste?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

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Übrigens Z/7 ich mag deine Beiträge und du erklärst gut, allerdings war ich gar nicht an einer ernsthaften Diskussion interessiert und wollte lediglich rausfinden, wann der Schieß alles um und Rette die Dickung Fraktion die Argumente ausgehen 😁
 

z/7

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Natürlich ist übrigens das falsche Wort. Wir haben hier eine Kulturlandschaft, da ist nix natürlich.

In Urwäldern gibbet fast keine Rehe.
 
G

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Du kannst sie auch von der Straße kratzen.

War besonders als ich noch am Rande des hier ursprünglich diskutiertem Gebiet jagde seltenst nötig, wenn es schlecht lieg 3 Rehe im Jahr auf der Straße geblieben.........

Edith Rs
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Natürlich ist übrigens das falsche Wort. Wir haben hier eine Kulturlandschaft, da ist nix natürlich.

In Urwäldern gibbet fast keine Rehe.

Da haben wir es doch, der Bestand hätte sich selbst dem Lebensraum angepasst, wenn man das Wild hätte manchen lassen 😁😉
 

z/7

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Waemr besonders als ich noch am Rande des hier ursprünglich diskutiertem Gebiet jagde seltenst nötig, wenn es schlecht lieg 3 Rehe im Jahr auf der Straße geblieben.........
Das war pars pro toto. Die kompensatorische Mortalität hält noch viel grausamere Methoden parat.
 

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