Ein Schalldämpfer hat ja nicht nur den einen Vorteil, dass er den Schalldruck dämpft, er reduziert auch den Rückstoss, ggf den Waffen Hochschlag und auch das Mündungsfeuer. D.h. es ist deutlich einfacher durch "das Feuer" im Ziel zu bleiben und bei wenig Licht deutlich weniger Blendwirkung zu haben.
Wenn ich beides benutze, also zusätzlich einen aktiven Gehörschutz kann ich ggf einen sehr leichten Schalldämpfer mit weniger Dämpfung nehmen, der oben angesprochene Vorteile bietet und dabei noch führiger ist als ein "normaler". Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann bedeuten 20dB Dämpfung eine Reduzierung des Schalldruckes um 90%, d.h. jede weitere Maßnahme muss entsprechend "weniger" leisten.
@Mantelträger & cast:
Ich fände es toll, wenn die "offiziellen" Messungen und die Verordnungen bezüglich Schalldämpfer, bzw Lärmschutzmaßnahmen und insbesondere der Grenzwert ab dem ein permanenter Schaden am Gehör auftritt so perfekt definiert sind (ob es nun 137dB oder 135dB oder was auch immer sind), dass ich mir wirklich sicher sein kann, dass dem für meine Person auch so ist. An mir wurde das bisher nicht getestet. Außerdem weist Du Mantelträger - mit Recht - darauf hin dass eine reproduzierbare, verlässliche Schalldruckmessung ob nun mit oder ohne Dämpfer gar nicht so einfach und vergleichsweise aufwendig zu machen ist. Und es spielen die Umwelteinflüsse (Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchte, etc) eine Rolle, wobei mir persönlich bis jetzt nicht klar ist, wie stark diese Einflüsse in der Praxis tatsächlich sind. Von der Theorie her hat es der Gamsjäger im Hochgebirge besser, als der "Küstenjäger", ganz einfach weil weniger Luftdruck, weniger Luft Moleküle bedeutet, die den Schall weiterleiten können. Ist das nun nur eine theoretische Frage oder tatsächlich praktisch ein Unterschied?
Selbst wenn wir jetzt einen Test haben, der reproduzierbar ist, dann gilt dieser Test für genau dieses Szenario, aber nicht für mein Gewehr, mit meiner Lauflänge und meiner Laborierung. D.h. was bedeutet dann ein Test für meine persönliche Situation? Bzw wie sieht es bei all den Jägern aus, die Ihre Waffe munter kürzen um die zusätzliche Länge durch den Schalldämpfer zu kompensieren? Das menschliche Ohr ist absolut nicht dafür geeignet zu definieren ob ein Schußknall nun gehörschädigend ist oder nicht.
Die "Technik" Schalldämpfer ist eine sehr gute, ich möchte nicht mehr darauf verzichten, aber so ganz unreflektiert traue ich den Grenzwerten bezüglich Gehörschäden nicht, das ist keine "harte" Grenze, sondern eine nach bestem DERZEITIGEM Wissen definierte Grenze (d.h. es kann sich ändern, wenn neue Erkenntnisse vorliegen).
Da ich mit den aktiven Peltor Gehörstöpseln sehr gut zurecht komme ist das für mich derzeit die optimale Lösung - Schalldämpfer mit allen seinen Vorteilen, nicht nur der Schalldämpfung + die Stöpsel. Und tatsächlich bin ich am überlegen beim Schalldämpfer "eine Nummer kleiner" zu gehen, weil ich ja die hohe Dämpfung nicht unbedingt brauche (wobei für Hund und Mitjäger auf der Kanzel. eine gute Dämpfung kein Nachteil ist).
Viele Grüße
dingolino