Nun, das einzig "Fachliche", was du in diesem Post beizutragen hast, ist der Rechnungshof-Bericht und die Rechnungshofberichte habe ich auch alle fein säuberlich abgespeichert.
Vielleicht braucht man dafür außerhalb Bayerns ein E-Technik Studium.
Abspeichern bringt nix. Versehend lesen und das Gelesene dann mit seinem sonstigen Wissen verknüpfen ist der Schlüssel zum Erfolg!
Ich hab' den RH-Bericht nur verlinkt, weil du ja darum gebeten hast. Offensichtlich hast du ihn ja eben NICHT gelesen, sonst hättest du ja wohl nicht gefragt...
Bleiben wir aber bei deinem fett gedruckten Zitat, denn darauf hat Herr Scholz unlängst im TV-Duell die genau richtige Antwort gegeben (das war ein einziger kurzer Satz von ihm). Und zwar völlig unaufgeregt unpolitisch.
Scholz muss erst mal Einfluss bekommen (lies: Nicht nur die Wahl gewinnen, sondern dann auch noch die Regierungsbildung schaffen. Siehe Laschets Aussagen zum Thema, wer Kanzler wird oder nicht wird).
Und selbst dann: Der Kohle- und Atomkraftausstieg ist bereits gültiges Recht. Sollte es dadurch zu einem Blackout kommen, ist es zu spät zum Reagieren.
Und wie toll die Regierung in der Reaktion auf kurzfristige Veränderungen der Situation ist, hat man ja gerade erst diesen Sommer gesehen: Während die Regierung noch diskutiert hat, wie man auf den Vormarsch der Taliban reagieren soll, haben die das ganze Land eingenommen.
Das hat immerhin 11 (in Worten: elf) Tage gedauert - ein Blackout passiert in Sekunden.
Schaffen wir das nicht, werden wir auch nicht vollständig aus der Kohleverstromung aussteigen. Genau so wenig ist sicher, dass ab 2030 keine Verbrenner mehr gebaut werden.
Wir werden in den nächsten Jahren Jahr für Jahr erleben, was politisch / technisch möglich sein wird und was nicht.
Ja, toll! Genau das was die Industrie braucht - hirnlose "schau ma mal"-Politik ohne Planungssicherheit.
In der E-Wirtschaft denkt man in anderen Dimensionen als Amtsperioden. Pumpspeicherkraftwerke z.B. haben Amortisationszeiten von (derzeit) knapp 50 Jahren. Und mit so einer Wendehalspolitik besteht dann halt die Gefahr, dass solche dringendst nötigen Investitionen nicht gemacht werden (sieht man ja am Zubau der Speicher in Deutschland: Null).
Ich habe auch nie geschrieben, dass es keine vernünftigen Kritiker gibt. Es ist aber in der weit überwiegenden Gesellschaft und Wissenschaft auch klar, dass die Energiewende alternativlos ist. Und es gibt auch nur eine Partei, die das abstreitet. Alle Anderen diskutieren über Lösungen und Wege, die im Kompromiss den Zeitplan verzögern werden. Für Verschwörungstheoretiker schreib ich das auch noch gern 100 mal.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass die Energiewende nicht gemacht werden soll oder kann. Ganz im Gegenteil.
Nur so, wie Deutschland das anpackt, ist's halt Scheixxe. Eure Politik steuert gerade in Richtung Strommangelwirtschaft, Vertreibung der Schwerindustrie und Verlust des Wohlstandes. Ohne Grund - denn es ginge wesentlich besser.
Aber sobald jemand sagt, dass man Gaskraftwerke errichten muss oder bestehende Anlagen noch nicht komplett abschalten soll, dass man einen Kapazitätsmarkt schaffen soll oder sonst einen konstruktiven Lösungsvorschlag macht kommt sofort der FFF-Güterzug mit der grünen ACAB im Schlepptau und fährt drüber.
Ein "Blackout" wird im Übrigen noch aus ganz anderen Gründen viel wahrscheinlicher, wie durch die Energiewende. Deshalb schadet es nicht, wenn man sich - im Rahmen seiner Möglichkeiten - etwas vorbereitet. Der Mensch entscheidet über jedes einzelne KKW bewusst, aber verhindert keine möglichen Angriffe auf die IT-Systeme der Betreiber.
Momentan ist die Energiewende tatsächlich die größte Gefahr für die Stabilität des Stromnetzes. Dass es noch andere (natürliche und auch menschengemachte) Bedrohungsszenarien gibt, ist richtig. Ändert aber nichts an der Korrektheit der ersten Aussage.
Auch diese Studie kenne ich und im Gegensatz zu DIR habe ich sie vollständig gelesen.
Lesenswert ist auch:
"ANMERKUNGEN ZU DEN URSACHEN EINES LANGANDAUERNDEN UND GROSSRÄUMIGEN STROMAUSFALLS"
Und wieder beweist sich, dass du nicht verstehst, worum es geht! Ich habe die TAB-Studie deswegen verlinkt, weil darin die
Folgen eines Blackouts relativ gut dargestellt werden. Bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeiten hat sich seitdem einiges getan und die sich daraus ergebenden Veränderungen können deshalb auch nicht berücksichtigt sein.
Was man daraus aber KEINESFALLS ableiten kann, wäre die Folgerung, dass es ein besonders hohes Risiko für langandauernden u. großräumigen Stromausfall infolge der Energiewende gäbe (dazu ist auch kein Experte gekommen).
Du solltest mal eine Konferenz zum Thema Risikobewertung besuchen! Es hat nämlich niemand behauptet, "dass es ein besonders hohes Risiko für langandauernden u. großräumigen Stromausfall infolge der Energiewende gäbe". Sondern nur, dass die Energiewende das Risiko in unnötiger und unakzeptabler Weise erhöht.
Risiko ist das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadenshöhe.
Bei einem Blackout ist die Schadenshöhe so enorm, dass selbst eine vergleichsweise kleine (aber vermeidbare) Erhöhung des Risikos inakzeptabel ist.
DARUM geht es!
Zudem wurde die Studie auch nicht im Zsh. mit der Energiewende in Auftrag gegeben.
Das Ding ist als grundsätzliche Technikfolgenabschätzung zu verstehen.
Die Studie befasst sich NICHT mit der Abschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeiten.
Hat ja auch niemand behauptet. Nochmal: Die TAB-Studie habe ich zitiert, um die Folgen darzulegen - nicht die Ursachen oder Wahrscheinlichkeiten.
Siehe dazu erster Satz in meinem Post #991: "Die Folgen (also: Was passiert genau bei einem Blackout) hat die TAB-Studie genauer erhoben."