was die Organisation betrifft, ist das wohl so, einen anderen Aspekt darf man allerdings dabei nicht vergessen, ich komme gleich noch einmal darauf zurück.
ich komme alljährlich auf einige Drückjagden, die sich im Hinblick auf die Organisation und die Qaulität der Teilnehmer vor keiner Landesforsten-Jagd verstecken müssen; und wenn ich auf einem Teil dieser Jagden meine Hunde nicht schnalle, dann liegt dies ausschließlich an den räumlichen Gegebenheiten, die für mich den Einsatz verunmöglichen.
Es sollte im Vorfeld klar sein, dass ich natürlich nur über meinen Erfahrungshorizont sprechen kann und damit immer nur einen sehr überschaubaren Teilausschnitt bewerten kann.
Ich, gaaanz persönlich, habe im privaten Segment noch keine Drückjagd erlebt, die dem professionellen Setup entsprochen hat, das ich bei ('meinem' Teilausschnitt) Hessen-Forst erlebe/ erlebt habe.
Mit relativ weit jagenden Hunden am Strick und unter Betrachtung der weiteren Rahmenbedingungen, sind meine Hunde auf den privaten Jagden (mit wenigen Ausnahmen) kaum bis nicht geschnallt worden und bin zwischenzeitlich gar nicht mehr bereit, das zu tun.
Also ad 1. sowohl in Hessen, wo ich ebenfalls ab und an bei Hessenforst zu Gast bin als auch in meinem Bundesland wurde noch nie ein Schießleistungsnachweis von mir verlangt.
Das ist erstaunlich! Ich bin hauptsächlich bei Hessen-Forst in Nordhessen unterwegs und da wird IMMER und auf JEDER dieser Jagden der Schießnachweis kontrolliert.
Die Kontrolle bzgl. der 'kundigen Person' ist mir jetzt erstmalig und bis dato nur beim Landesforst Niedersachsen begegnet.
Ad 2. gute Organisation und gute Umsetzung durch die anwesenden Jagdgäste ist absolut kein pauschales Spezifikum der div. Landesforsten den Länder. Es gibt auch heute noch Landesforstenreviere, bei denen die Stände im 50 Meter-Abstand voneinander entlang der Wege angeordnet sind
... ist mir bis dato nur bei Wald und Holz NRW so passiert und nach der Erfahrung habe ich die von meiner Liste gestrichen. Damals war NRW aber noch rot/ grün geführt und entsprechend ist es denkbar, dass ich bei meiner Entscheidung nicht ganz objektiv war.
- und auch was die Wildversorgung betrifft, ist nicht immer alles Gold was glänzt.
Kann ich (in meinem Teilausschnitt) persönlich so auch gar nicht bestätigen.
Und es gibt (immer noch) Verkaufsjagden bei den Landesforsten, bei denen ich wirklich "Angst" um meine Hunde habe. Da ist auch keinerlei "soziale Kontrolle" gegeben, wie sie auf jeder gut organisierten privaten Jagd funktioniert...
Sehe ich absolut gegenteilig. Da, wo ich unterwegs bin, sind die Verkaufsplätze von sehr geringer Zahl und durchaus selektiv vergeben. Ginge es nur nach mir, würden da außer Förstern und Hundeführern gar keine anderen rumlaufen und die Plätze für andere komplett gestrichen.
Letzteres würde aber dem einen oder anderen sicher sauer aufstoßen.
Ad 3. Ich wüsste nicht, dass sich ´'Social Come Together' mit privaten Verflechtungen/ -pflichtungen" und eine straffe Jagdorganisation mit konsequenter Umsetzung und guten Schießleistungen der Teilnehmer einander ausschließen.
Ich schon! Die Selektionskriterien sind halt schlicht andere, wenn das 'Social Come Together'/ das Happening die wesentliche Motivation für die Jagd ist.
Den hier konstruierten Gegensatz sehe ich übrigens in der Nach-Corona-Zeiten praktisch nirgendwo mehr umgesetzt.
Zumindest die "Funktioner" und Hundeführer treffen sich eigentlich IMMER nach der Jagd irgendwo für ne Wurscht, ne Suppe und/oder nen heißen Tee/Kaffee und eine Jagd könnte noch so interessant und gut sein, wenn dieser Aspekt keine Berücksichtigung mehr findet, werde ich sie meiden!
Da stimme ich zu 1.000% zu! Mich kotzt es an, dass die Corona Thematik teilweise noch immer die Argumentation liefert, auf das (zumindest symbolische) Streckelegen und die Bratwurstbude zu verzichten.
An der Stelle möchte ich die so ziemlich einzige Kritik anmelden, dass da eine etwas 'träge' Beamtenmentalität und Meidungshaltung (zu Aufwand und Arbeit) sichtbar wird und das Pandemieargument gerne genutzt wird. Die Klosterforsten haben sich da dieses Jahr netterweise gemüht, das wieder aufleben zu lassen.
Ich habe in diesem Jahr auf zwei Jagden meine Hunde nicht geschnallt, weil ich zu nahe an der jeweiligen Bundesstraße postiert war (je <500m), beide Male Landesforstenjagden. Straßensperrungen waren nicht gegeben und Geschwindigkeitsreduzierung, selbst mit Flaggenmännchen, hat nirgendwo irgendeinen Effekt!
Kann ich so nicht bestätigen. Da, wo ich war, war man, teils auch mit zusätzlicher provisorischer Abzäunung, mit Sperrungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und/ oder Straßenposten bemüht, das sehr gut zu regeln.
Mein Lieblingsforstamt ist aber auch ein (ehemaliges) Stöberhundeführer-Forstamt.
Ach, ich glaube nicht, dass eine reine Zahl irgendeine wirkliche Aussagekraft hat...
Ich bin mir da ganz sicher! Wer das häufig tut hat schlicht Erfahrung und Routine bzgl. seines Handelns. Den einen muss man da nicht sagen, dass sie nicht - wie auch immer - den Bail aufzulösen versuchen und die anderen (die Hundeführer) gehen in konsequent an und lösen ihn auf.
MICH persönlich interessiert weder die Selbstanzeige noch eine nachgeschobene Anzeige des Jagdleiters. Beide werden in 95% der Fälle sowieso eingestellt, weil Fahrlässigkeit eben nicht strafbar ist und viele Jagdleiter eine weitere Ahndung auch gar nicht interessiert.
Kann ich so auch überhaupt nicht bestätigen. Ich weiß von mehreren Fällen, in denen das sehr wohl verfolgt wurde und jeweils mit einem Bußgeld von ~ € 850,00 endete und damit dann tatsächlich eingestellt wurde.
Da ist es mir egal, ob keine weitere Ahndung erfolgt, weil der Schütze der Kumpel vom Pächter ist oder ob der forstfiskalische Jagdleiter nach der Anzeige seine Hände in Unschuld wäscht.
Eine wirklich konsequente Ahndung diesbezüglicher Schweinereien habe ich bislang aber nur bei privaten Pächtern erlebt, entweder durch Geld oder durch "soziale Ächtung" am Streckenplatz.
Bei privaten Pächtern habe ich das hingegen noch nie erlebt. Ich habe bei privaten Pächtern auch kaum bis selten erlebt, dass JEDER Schuss nachgesucht wurde, bis hin zu einer Rückwärtssuche eines Stückes, das bei einem Schützen bereits mit Schuss ankam. Der nicht gemeldete Schuss/ nicht meldende Schütze wurde ermittelt und sanktioniert.
Ich möchte gerne klarstellen, dass es mir keineswegs darum geht, hier flächendeckend zu lobhudeln und alles in goldenen Farben darzustellen. Ansonsten übe ich aber gerade am öffentlichen Dienst gerne und häufig Kritik, hinterfrage forstliche Politik und Einstellung und dann ist es nicht mehr als fair und richtig, die Dinge klar zu benennen, die sehr gut laufen.
grosso