Moin, gestern Abend hatte ich ein besonderes Erlebnis. Niederwildrevier mit Schwarzwild als Wechselwild, zu dieser Jahreszeit teilweise als Kurzurlauber im Senf. Jahresstrecke waren in letzten Jagdjahr 6 Stück. Im Revier ist größtenteils Sandboden, Fährten sind deshalb immer leicht zu finden. Wenn ich mit dem Hund das Revier kontrolliere und Schwarzwildfährten finde dann gucke ich natürlich in welche Richtung und verfolge die auch weiter, so war es diese Woche auch wieder, durch den Winterweizen über die Rübenbrache in den Senf, keine Fährten zurück. Am nächsten Tag wieder Fährten. Der Mond war einigermaßen Gut und ich wollte versuchen die Rotte am Wechsel abzufangen, konnte aber erst um 20 Uhr im Revier sein. Meine Schweine habe ich aber immer erst ab 0 Uhr geschossen da die wirklich erst spät anwechseln.
Ich stelle das Auto ab, leichtes Gepäck (Windrichtungsmesser, Pirschstock, WBK), Büchse und los.
Langer Feldweg links und rechts Senf und am Ende des Feldes wollte ich mich aufstellen. Die Felder sind großzügig mit Beregnungsgassen geschlitzt.
Ich pirsche also den Weg entlang und höre plötzlich rascheln und schmatzen, halte an, Ruhe.
Warte 20 Sekunden, keine Geräusche, also weiter. Dann Grunzen, schmatzen. Sauen.
An der ersten Beregnungsgasse halte ich an und stelle das Dreibein auf, kann es aber nicht ausfahren weil das zu laut wäre (Primos Trigger Stick), Büchse in die Hand und spannen.
Die Rotte zieht in meine Richtung und dann tritt die erste Sau in die Gasse aber 4 Meter entfernt, dreht sich aber auch sofort zu mir, LP direkt auf dem Haupt lasse ich natürlich nicht fliegen.
Durch den hellen Boden in der Gasse zeichnet sich die Sau schön ab, Teller aufgestellt, Blick zu mir. Dann plötzlich Keilerei im Senf, die Sau vor mir springt nach Hinten und die ganze Rotte flüchtet die Gasse entlang, ich sehe nur Ärsche.
Ich versuche noch an das Ende des Feldes zu kommen aber da ich versuche keinen Lärm zu machen sind die Sauen natürlich wesentlich schneller als ich, in der WBK kann ich Ihnen dann zusehen wie sie über den Acker verschwinden.
Das war es dann, 30 Min im Revier und ich kann wieder Heim, also den Feldweg zurück nach 5 Min Fußmarsch wieder rascheln vor mir. Pirschstock hinstellen Waffe von der Schulter nehmen da wechselt schon der erste Keiler vor mir über den Feldweg bis ich im Anschlag bin und gespannt habe war der Zweite auch schon durch. Danach Ruhe.
Wie kann man so viel Glück und auch Pech haben. Aufregend war es trotzdem.
Heute Abend soll leider 0% Mondlicht sein und es regnet den ganzen Tag aber raus fahre ich trotzdem.