OT Drückjagden 2022/23 Schlechte Schüsse etc

Registriert
15 Nov 2017
Beiträge
651
Ich hätte mal ein paar typische JJ-Fragen zur Hundemitnahme:
Meine erste Hürde wäre zu wissen: wie erkenne ich, daß ein Hund "mitnahmebereit" ist? Falls eine Nummer dran ist, würde ich natürlich zuerst anrufen. Aber wie "lädt" man einen Hund ein, mitzufahren? Tür aufhalten, ansprechen? Einen fremden Hund ohne viel Erfahrung mit Hunden an eine Leine zu nehmen ist wohl auch nicht immer so weise?
Dann im Auto: Rucksack o.Ä. auf den Beifahrersitz - was sollte man noch beachten?
 
Registriert
10 Sep 2014
Beiträge
735
.. Tür aufhalten, ansprechen? Einen fremden Hund ohne viel Erfahrung mit Hunden an eine Leine zu nehmen ist wohl auch nicht immer so weise?
Dann im Auto: Rucksack o.Ä. auf den Beifahrersitz - was sollte man noch beachten?
Genau so.
Wenn er sich nicht anleinen lassen will, lässt er es dich wissen.
Die Sprache ist international.
Das verstehst du mit Sicherheit.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Schwer zu sagen, das kommt ja auf den Hund an. Zugängliche kann man meist herrufen und erst mal an ne Leine oder Strick nehmen. Dann in den Beifahrerfußraum oder Kofferraum bitten, die Hunde kennen das ja. Da mach ich nur die Tür auf und den Weg für den Hund frei. Wo man ihn heben muß, mit beiden Armen unter Brust und Gesäß langen.

Gestern hab ich nen weiter entfernten Junghund körpersprachlich mit Spielaufforderung hergelockt und dann geschaut, wie bereitwillig er ist, sich anfassen zu lassen. Nicht über den Kopf langen, immer von der Seite erst mal schnuppern lassen, bevor man die Halsung greift.
 
Registriert
5 Sep 2013
Beiträge
2.399
Mittlerweile wird fast immer bei der Ansprache gesagt dass Hunde mitzunehmen sind, wenn die Jagd vorbei ist. Wenn es ein Hundeführer nicht möchte sagt er es eigentlich dann an, welcher Hund bitte nicht einzusammeln ist. Wenn möglich dem Führer aber informieren wo der Hund ist, die meisten haben eine Nummer. Danach Hund ansprechen, die meisten Hunde kennen das und sie happy wenn sich wer um sie kümmert, Strick drum und dem Führer Bescheid geben. Wenn der Hund das nicht will lässt er sich nicht fangen oder zeigt dir, dass er keine Lust drauf hat. Wenn gewünscht zum Auto gehen und dann entweder reinheben, die meisten Hunde die ich kenne nehmen das Angebot der offenen Kofferraumklappe aber sofort an und sitzen schneller drin als man gucken kann. Am Streckenplatz gibst du ihn dann dem Führer und gut ist.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
sitzen schneller drin als man gucken kann
Ich hatte mal einen, der betrachtete jede geöffnete Autotür als Einladung. Das ging so weit, daß er unaufgefordert ner Gassigängerin am Parkplatz ins Auto hüpfte, als die grade ihre Hunde nach dem Spaziergang einlud. Die verblüffte Dame reagierte GsD richtig, und informierte die Polizei über den unerwarteten Gast, und nahm ihn derweil mit.
 
Registriert
15 Sep 2019
Beiträge
449
Bei mir hätte sich der junge Mann in die Treiberwehr einreihen dürfen.
Sicherlich gewinnbringender wäre es gewesen, mit dem jungen Jäger ins Gespräch zu kommen und das Angebot zu machen gegen ein Bier und eine Bratwurst vom Grill ein paar weitere Termine zum Training zu vereinbaren (wenn man sowieso selbst auch auf dem Stand ist) und Erfahrungen zu teilen und den Jungen mal für 1-2h auszubilden.

Voraussetzung natürlich, dass es in Auftreten und Manieren ein Mensch war, der als in Ordnung einzuschätzen war.

Ich denke 99% der normalen Menschen wären über sowas dankbar! Gerade die jungen würden sicher gern, trauen sich aber nicht oft.


Edit: wenn das jeder erfahrene alte Hase bei nur einem einzigen Jungen machen würde, hätten wir schon eine signifikante Verbesserung unter der Gesamtschützenpopulation in diesem Land.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
1 Sep 2022
Beiträge
1.353
Sicherlich gewinnbringender wäre es gewesen, mit dem jungen Jäger ins Gespräch zu kommen und das Angebot zu machen gegen ein Bier und eine Bratwurst vom Grill ein paar weitere Termine zum Training zu vereinbaren (wenn man sowieso selbst auch auf dem Stand ist) und Erfahrungen zu teilen und den Jungen mal für 1-2h auszubilden.

Voraussetzung natürlich, dass es in Auftreten und Manieren ein Mensch war, der als in Ordnung einzuschätzen war.

Ich denke 99% der normalen Menschen wären über sowas dankbar! Gerade die jungen würden sicher gern, trauen sich aber nicht oft.


Edit: wenn das jeder erfahrene alte Hase bei nur einem einzigen Jungen machen würde, hätten wir schon eine signifikante Verbesserung unter der Gesamtschützenpopulation in diesem Land.

Zu Beginn meiner Laufbahn wurde ich mal auf dem Stand von der Schießaufsicht angesprochen - die Tipps waren sehr gut und haben mir geholfen.

Der Kollege damals hat das aber auch gut gemacht. Sprich: Ruhig, im privaten Gespräch und nicht oberlehrerhaft vor der versammelten Mannschaft.

Das hab ich auch schon erleben dürfen, mit dem Ergebnis, dass ich die Person seitdem nicht mehr gesehen habe.
 
Registriert
15 Sep 2019
Beiträge
449
Zu Beginn meiner Laufbahn wurde ich mal auf dem Stand von der Schießaufsicht angesprochen - die Tipps waren sehr gut und haben mir geholfen.

Der Kollege damals hat das aber auch gut gemacht. Sprich: Ruhig, im privaten Gespräch und nicht oberlehrerhaft vor der versammelten Mannschaft.

Das hab ich auch schon erleben dürfen, mit dem Ergebnis, dass ich die Person seitdem nicht mehr gesehen habe.
Absolut!

Der Ton macht die Musik!
Gibt auch auf der erfahrenen Seite die absoluten Negativbeispiele.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.033
Es sollte im Vorfeld klar sein, dass ich natürlich nur über meinen Erfahrungshorizont sprechen kann und damit immer nur einen sehr überschaubaren Teilausschnitt bewerten kann.

Ich, gaaanz persönlich, habe im privaten Segment noch keine Drückjagd erlebt, die dem professionellen Setup entsprochen hat, das ich bei ('meinem' Teilausschnitt) Hessen-Forst erlebe/ erlebt habe.

Das ist bedauerlich - für Dich! Verzerrt halt die Wahrnehmung ;)

Mit relativ weit jagenden Hunden am Strick und unter Betrachtung der weiteren Rahmenbedingungen, sind meine Hunde auf den privaten Jagden (mit wenigen Ausnahmen) kaum bis nicht geschnallt worden und bin zwischenzeitlich gar nicht mehr bereit, das zu tun.

Wie gesagt, ob ich schnalle, hängt in erster Linie von den räumlichen Gegebenheiten ab, nicht von der Frage Landesforsten oder privat.
Hinzufügen möchte ich aber, dass ich Jagden, bei denen ich ob des Verhaltens der Teilnehmer Bedenken habe, zunehmend vollkommen meide. Und dazu gehören "Waldschutzjagden" unter dem Motto "nicht-geschossen-ist-auch-vorbei!" bzw. "Hauptsache-tot" ebenso, wie die gegenteilige Variante, in ihren dilettantischen Auswüchsen, bei denen man schon selbst um Leib und Leben fürchten muss.

Das ist erstaunlich! Ich bin hauptsächlich bei Hessen-Forst in Nordhessen unterwegs und da wird IMMER und auf JEDER dieser Jagden der Schießnachweis kontrolliert.

Du sprachst ursprünglich von "Schieß-" sondern von "Schießleistungsnachweis", einen solchen kenne ich bislang jedoch nur aus dem Saarland; weder in Hessen noch in RLP wird ein solcher bislang verlangt.

Die Kontrolle bzgl. der 'kundigen Person' ist mir jetzt erstmalig und bis dato nur beim Landesforst Niedersachsen begegnet.

Lustig, macht aber halt nur Sinn, wenn der Schütze selbst aufbricht.
Ansonsten wird dieses Thema ja auch nicht einheitlich behandelt, tlw. gibt´s nen Stempel in den JS, tlw. aber auch nicht. Tlw. gibt´s den Stempel gegen Nachweis der Teilnahme an einer Schulungsveranstalttung, die wiederum aber ja nicht verpflichtend ist, wenn man die JP nach dem Stichtag absolviert hat... In Summe also "Quatsch"!

... ist mir bis dato nur bei Wald und Holz NRW so passiert und nach der Erfahrung habe ich die von meiner Liste gestrichen. Damals war NRW aber noch rot/ grün geführt und entsprechend ist es denkbar, dass ich bei meiner Entscheidung nicht ganz objektiv war.


Kann ich (in meinem Teilausschnitt) persönlich so auch gar nicht bestätigen.


Sehe ich absolut gegenteilig. Da, wo ich unterwegs bin, sind die Verkaufsplätze von sehr geringer Zahl und durchaus selektiv vergeben. Ginge es nur nach mir, würden da außer Förstern und Hundeführern gar keine anderen rumlaufen und die Plätze für andere komplett gestrichen.

Die Tendenz scheint mir tatsächlich insgesamt rückläufig, trotzdem gibt es noch ganze FoÄ, die das noch nicht geblickt haben und Busladungen an Knallgästen auffahren lassen... mit allen, vornehmlich negativen Auswirkungen (v.a. auf das Wild)...

Ich schon! Die Selektionskriterien sind halt schlicht andere, wenn das 'Social Come Together'/ das Happening die wesentliche Motivation für die Jagd ist.

...die ich HIER i.d.R. nicht habe, zumal, wie gesagt, der "Happening-Charakter" einer professionellen Jagdorganisation und -durchführung grundsätzlich überhaupt nicht entgegensteht.

Aber wir sind hier ebenso im Grau- und Übergangsbereich wie nach der anderen Seite, wenn wir uns in die Richtung der Waldschutzjagden bewegen.

Da stimme ich zu 1.000% zu! Mich kotzt es an, dass die Corona Thematik teilweise noch immer die Argumentation liefert, auf das (zumindest symbolische) Streckelegen und die Bratwurstbude zu verzichten.

An der Stelle möchte ich die so ziemlich einzige Kritik anmelden, dass da eine etwas 'träge' Beamtenmentalität und Meidungshaltung (zu Aufwand und Arbeit) sichtbar wird und das Pandemieargument gerne genutzt wird. Die Klosterforsten haben sich da dieses Jahr netterweise gemüht, das wieder aufleben zu lassen.

Auch ich erlebe momentan beide Varianten... und bin positiv überrascht darob (also darüber, dass auch in einem FoA wieder, symbolisch, Strecke gelegt und diese von einer sehr stattlichen Zahl Bläser verblasen wird)!

Kann ich so nicht bestätigen. Da, wo ich war, war man, teils auch mit zusätzlicher provisorischer Abzäunung, mit Sperrungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und/ oder Straßenposten bemüht, das sehr gut zu regeln.

Mein Lieblingsforstamt ist aber auch ein (ehemaliges) Stöberhundeführer-Forstamt.

Auch hier gilt mal wieder das eiserne Gesetz des Örtlichen - manchen ist das eben wichtiger als anderen - und nicht selten sitzen die Verhinderer auch in den Straßenmeistereien...
Für den Hundeführer isses letztendlich egal und was er jeweils konkret tut, muss er mit sich selbst ausmachen; wer unter solchen Umständen nicht schnallt, hat meine volle (moralische) Unterstützung! Dann muss der Jagdleiter eben lernen!

Ich bin mir da ganz sicher! Wer das häufig tut hat schlicht Erfahrung und Routine bzgl. seines Handelns. Den einen muss man da nicht sagen, dass sie nicht - wie auch immer - den Bail aufzulösen versuchen und die anderen (die Hundeführer) gehen in konsequent an und lösen ihn auf.

theoretisch mag dies so sein, in der Prxis erlebt man viel, was nicht zur Theorie passt... überall!

Kann ich so auch überhaupt nicht bestätigen. Ich weiß von mehreren Fällen, in denen das sehr wohl verfolgt wurde und jeweils mit einem Bußgeld von ~ € 850,00 endete und damit dann tatsächlich eingestellt wurde.

Sorry, aber DAS ist nun beileibe nicht die Regel, eher das Gegenteil! Wenn schon bei der morgendlichen Freigabe durch den Jagdleiter nur so wachsweich rumfabuliert wird, kann man sich recht sicher sein, dass bei der nachmittäglichen Strecke schon gar nicht mehr genau hingeschaut wird. Aufbrechen, ab in den Kühltransporter und weg damit; aus den Augen, aus dem Sinn - und beim (symbolisch abgehaltenen) Streckelegen und Brücheverteilen wird dann verschämt nur noch von einem "Stück Rotwild" gesprochen.
Von einem Anwesenden kolportierte Strecke neulich in einem FoA: 3 Hirsche (gem. Plan war gar keiner mehr frei!), 4 Alttiere, 1 Schmaltier, 1 Kalb... ohne Worte!

Bei privaten Pächtern habe ich das hingegen noch nie erlebt. Ich habe bei privaten Pächtern auch kaum bis selten erlebt, dass JEDER Schuss nachgesucht wurde, bis hin zu einer Rückwärtssuche eines Stückes, das bei einem Schützen bereits mit Schuss ankam. Der nicht gemeldete Schuss/ nicht meldende Schütze wurde ermittelt und sanktioniert.

Ich selbst konnte vor ein paar Jahren in einem privaten Revier auf DJ ein Stück erlegen, das explizit nicht frei war, mir aber krank ankam. An der Strecke fand sich niemand, der dieses Stück beschossen haben wollte.
Am nächsten Tag rief mich der Pächter an, der die Krankfährte höchstpersönlich in schwierigstem Gelände und bei Schneelage zurück gearbeitet hatte, bedankte sich noch einmal für MEINEN Schuss und teilte mir mit, er wisse den Schützen; derjenige wurde auf dieser Jagd nie mehr gesehen, obwohl er mit dem Pächter gut befreundet war.

Zerschossene "Beifahrer-Rehe oder -Sauen" kenne ich - ein weiteres Beispiel - auch nur aus privaten Revieren...

Ich möchte gerne klarstellen, dass es mir keineswegs darum geht, hier flächendeckend zu lobhudeln und alles in goldenen Farben darzustellen. Ansonsten übe ich aber gerade am öffentlichen Dienst gerne und häufig Kritik, hinterfrage forstliche Politik und Einstellung und dann ist es nicht mehr als fair und richtig, die Dinge klar zu benennen, die sehr gut laufen.


grosso

das ist ja auch vollkommen ok, und es mag entsprechende Tendenzen ja auch geben; allerdings sollte man sich m.E. dennoch hüten, die aus der eigenen Perspektive gewonnenen Eindrücke zu verallgemeinern...
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.176
So hörte ich Punkt b) auch in den Forstämtern mit Rotwild bis letztes Jahr - seit diesem Jahr wurde das abgewandelt (zumindest in RLP), daß einzeln anwechselnde Altttiere nur bis zum Jagdbeginn/Schnallen der Hunde frei sind, dann nicht mehr. Durch Anstellen angerührtes Rotwild bleibt noch im Sozialverband zusammen, davon geht man aus.
Sobald aber die Jagd losgeht, kann man das nicht mehr sicher wissen.
Das ist so und einzeln anwechselnde Kälber belegen genau das. Davon abgesehen habe ich schlicht schon gesehen, dass sie sich - spätestens nach Schnallen der Hunde - trennen.

Auch wenn dem ÖJV zugetane Schädlingsbekämpfer gerne mal konstatieren, Alttier und Kalb würden sich im Treiben nicht trennen.

Ich, persönlich, erachte einzig und allein die mögliche Kalb/ Alttier-Doublette als zulässigen und konformen Weg, ein Alttier zu schießen.

Entsprechend erachte ich die geforderte Selbstanzeige oder Anzeige bei Verstoß gegen den Muttertierschutz als elementar.

Mittels Versuchen an telemetrierten Mutter/Kalb-Familien erfuhr man, daß es keine Regel gibt, ob und wie sie sich trennen, weit flüchten oder im Einstand drücken, egal ob reiner Treiberdruck oder lautjagenden Hunde hinten dran.

Für mich heißt das somit, ein einzelnes Stück Kahlwild (AT,ST) ist nicht frei, außer die seltene Doublette AT/Kalb sollte gelingen oder ich erkenne das allein anlaufende Kalb.
Auch ein Winter-Schmaltier ist ohne Vergleich im Rudel äußerst schwer anzusprechen.

Absolute Zustimmung!


grosso
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
133
Zurzeit aktive Gäste
598
Besucher gesamt
731
Oben