DU kommst noch 'mal und willst Kartoffeln oder Tomaten oder Mais oder ...!
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WaiHei
Der Vergleich von Kartoffeln und Douglasien unterbietet den Vergleich von Äpfeln und Birnen ja noch bei weitem ...
Aber welche "Expertise" will man von einer Bürokratie mit einem Faible für "Fremdländerversuchsanbauten" auch schon erwarten ?
Die Amerikanische Traubenkirsche (
Prunus serotina) "verdanken" wir ja auch den selbsternannten Halbgöttern in Fichtengrün, und dazu habe ich auch einen „Witz“ :
"... Bis in die 50er Jahre wurde mit der Späten Traubenkirsche aufgeforstet.
Unmittelbar danach begann die Bekämpfung als schädlicher invasive Pflanze ..."
https://de.wikipedia.org/wiki/Spätblühende_Traubenkirsche
Und hier noch weitere harte Fakten :
„An der Douglasie sind in ihrer Heimat circa 140 Arten phytophager Gliedertiere nachgewiesen“
... und dann haben wir noch überhaupt nicht über die ganze Palette an phytopathogenen Pilzen, Viren, etc. gesprochen, von der die Douglasie ebenfalls befallen werden kann und die ev. auch auf andere Arten überspringen können.
„In Mitteleuropa scheinen in Wechselwirkung mit altbekannten abiotischen Gefährdungen vor allem holzbesiedelnde Käfer und Pilze die Douglasie zunehmend als Brutbaum zu „entdecken“.
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Aus dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Douglasie wurden nur die Douglasien-Wolllaus (Gilletteella cooleyi) und die Samenwespe (Megastigmus spermotrophus) nach Bayern „importiert“.
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Die gefährlichste Pilzerkrankung der Douglasie in ihrem Heimatgebiet, die Laminierte Wurzelfäule (Phellinus weirii) (Thies und Schöne 1990), verbreitet sich über Wurzelkontakte zwischen infizierten und gesunden Bäumen. Sie befällt und tötet Douglasien aller Altersklassen.“
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/lwf-wissen-59-09.pdf
Welche dramatischen Folgen schon eine simple Mutation bei einer bisher harmlosen Pilzart wie dem Falschen Weißen Stengelbecherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus) haben kann, sieht man ja gerade am Eschen(trieb
)sterben.
Solche Fremdländerversuchsanbauten oder die Aufforstung mit nicht einheimischen Baumarten sind potentiell nicht beherrschbare und damit unverantwortliche Freilandversuche mit im Ernstfall nicht mehr rückholbarem Schadpotential.
Und davon wären auch alle anderen Waldbesitzer betroffen, die verantwortungsvolle Forstwirtschaft ohne Exoten betreiben und das „können“.
Die Motivation für den Einsatz solcher florenfremden Elemente rührt wohl vor allem auch aus dem Unvermögen, mit heimischen Arten ordentlichen Waldbau zu betreiben und / oder aus forstlicher Selbstinszenierung, um sich als besonders "innovativ" zu präsentieren.
So was nennt man wohl
Fatalismus :
„Angesichts der Herausforderung des Klimawandels für die Forstwirtschaft ist der Wunsch nach sicheren Aussagen zu den Waldschutzrisiken an der Douglasie verständlich. Allerdings lassen sich kaum Prognosen zu zukünftigen Gefahren erstellen. Erst mit der Zunahme der Douglasien-Anbaufläche wird sich zeigen, wie sich die einheimischen Schaderreger verhalten werden. Risiken bergen vor allem Douglasienschädlinge aus Nordamerika, wenn diese in derZukunft eingeschleppt werden sollten.“
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/a72-douglasie.pdf
Während bei der Ansiedlung und sogar nur der Umsiedlung von Tierarten aufgrund zahlreicher negativer Erfahrungen mittlerweile strengste Standards gelten oder entsprechende Aktionen ganz verboten sind, wird im forstlichen Bereich munter weiter verschlimmbessert und im grossen Masssstab unkontrollierbar herumexperimentiert.
Dabei ist das mögliche Schadenspotential weit höher als alle Verbisschäden, die das bevorzugt gebashte Schalenwild je anrichten könnte.
So bestätigt und verfestigt sich eben immer wieder das Bild einer unbelehrbaren, beratungsresitenten und ignoranten Institution mit ebensolchen Repräsentanten.
Und die Praktiker sind schon weiter :
Ein studierter Forstwirtschaftler aus meinem Bekanntenkreis, der das Gut eines ehemaligen Forstamtsleiters bewirtschaftet, klagt mir regelmässig sein Leid über die zahllosen Probleme und enormen Ausfälle bei dem vom „Chef“ angeordneten Anbau von Douglasien.
Mit grosser Erheiterung erinnere ich mich noch daran, wie ein ganzer Douglasien-Stangenholzbestand im Frühjahr in der schönsten "Herbstfärbung" errötete, dann noch vom Kupferstecher befallen wurde und anschliessend komplett gerodet werden musste ...
Und hier noch ein paar Ausblicke :
"Das nur drei Millimeter kleine Insekt ist eigentlich in Nordamerika beheimatet. 2016 wurde erstmals Befall im Süden, Südwesten und Osten Deutschlands gemeldet. Jetzt hat es punktuellen Befall erstmals auch in NRW gegeben "
https://www.nrz.de/region/neuer-schaedling-bedroht-douglasien-in-nrw-id213180005.html
„Die Douglasie galt bei uns noch vor einigen Jahren als risikoarme Baumart. Sie wird auch heute noch oftmals undifferenziert für den Anbau auf vielfältigen Standorten empfohlen. Dabei sind jedoch eine ganze Reihe biotischer Forstschutzprobleme zu berücksichtigen. Auch in ihrer amerikanischen Heimat hat die Douglasie unter einigen Insekten- und Pilzarten zu leiden. In Mitteleuropa scheinen in Wechselwirkung mit altbekannten abiotischen Gefährdungen vor allem holzbesiedelnde Käfer und Pilze die Douglasie zunehmend als Brutbaum zu „entdecken“.
https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/024571/index.php