Irgendwie scheint es Diana in diesem Jahr gut, wenn nicht sogar schon zu gut zu meinen.
In der zweiten Septemberhälfte bin ich erstmals mit befreundeten Jägern zur Hirschbrunft gefahren. Nach dem ich drei Tage vor Abreise die Tour beinahe hätte absagen müssen, da meine Waffe unerklärliche Streukreise fabrizierte, hat die Sachbearbeiterin der Waffenbehörde schnellstens noch die Waffe eines Bekannten in den Europ. Feuerwaffenpass eingetragen.
Am Ziel der Reise angekommen wurden dann schnell die Zimmer bezogen und uns wurden die Jagdführer für die nächsten Tage vorgestellt. Punkt 17:15Uhr saßen wir im Auto und fuhren in den "Pirschbezirk" (ca. 1.000ha) des jeweiligen Forstamtmitarbeiters. Kurz nach dem Aussteigen sahen wir im Hochwald schon Damalttier mit Kalb, die uns nicht mitbekamen und so pirschten wir weiter. Nach einer halben Stunden begannen die Hirsche im Wald zu rufen und wir versuchten sie in Richtung Brunftplatz anzugehen. Eine halbe Stunde später hörten wir einen Hirsch links vor uns im Bestand, der scheinbar in der Buchennaturverjüngung immer wieder von links nach rechts zog. Auf einmal Stand er im Übergang zum Hochwald und wir erkannten sofort, dass es sich um einen 2b-Hirsch handelte. Das Ganze ging so schnell, dass wir keine Chance auf einen Schuss hatten. Da der Wald dort recht dicht war, blieben wir erstmal noch an der Stelle knien und der Pirschführer versucht dabei die Zugrichtung auszumachen. Plötzlich ging alles ganz schnell, der FA-Mitarbeiter stellt mir den Pirschstock falsch herum vor die Füße und flüsterte, dass er zurück kommt. Nachdem ich den Schießstock gedreht hatte, stand der Hirsch auch schon auf 30m vor uns. Die Waffe hatte ich kurz vorher noch entsichert und eingestochen und als er sich etwas drehte und der Schuss brechen sollte war nur ein lautes Klack zu hören. So laaangsaaam wie in dem Moment habe ich vermutlich selten die Kammer geöffnet, damit sich die Waffe wieder spannte. Der Hirsch wurde zusehends nervöser und als er noch einmal stehen blieb, ging die Kugel auf die Reise. Das deutliche Zeichnen lies auf einen guten Kugelsitz schließen und nach m.M. zu kurzer Wartezeit ging es in den Bereich des Anschusses. Der erste Schweiß ließ Gutes ahnen und so standen wir nach 80m vor dem verendeten Hirsch.
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Für die Schlauberger, ja er liegt nicht brauchtumsgerecht...
Die folgenden Tage verliefen ähnlich spannend und wir hätten täglich die Chance gehabt, noch einen weiteren 2b-Hirsch zu strecken. Da ich aber auch in Zukunft gerne nochmal dort hinfahren möchte und ich nicht unbegrenzt Platz an der Wand habe, musste der Finger gerade bleiben.
Stattdessen ist mir am dritten Tag dieser alte Herr begegnet und konnte mit einer sauberen Kugel gestreckt werden.
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Am letzten Abend bin ich nur noch rausgegangen, weil die Jagd dort so faszinierend war und fest stand, dass wir 2022 dort nicht hinfahren werden. Nach dem ich auch hier wieder einen passenden Hirsch vor hatte und er samt dem Brunftrudel weitergezogen war, gesellten sich noch Alttier und Kalb auf die Fläche. Hiervon konnte noch ein Kalb erlegt werden, das Alttier kam leider nicht noch mal in Anblick. Somit war dann endgültig Hahn in Ruh.
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Erschreckend ist, dass die bisherige DJ-Saison den Jahresverlauf angenommen hat.