Liebe Foristi,
es wird wohl nichts bringen da es ja überall das selbe ist. Hier werden ja auch einige RD-Kollegen, Ärzte, Krankenpfleger etc. vertreten sein.
Aber Versuch macht kluch...
Ich bin Notfallsanitäter in einem niedersächsischen Rettungsdienst und dort stv. Betriebsratsvorsitzender.
Bislang gilt bei uns per Anweisung des ärztlichen Leiters Rettungsdienst des Landkreises:
Getestet wird Personal nur bei entsprechendem Verdacht.
Im Einsatz zunächst Abstand halten , erst wenn sich der Verdacht auf Covid-19 ergibt Schutzkleidung (FFP3-Maske, einfache Kittel) anlegen. Demnächst wahrscheinlich nur noch FFP2, die dann auch noch, obwohl Einwegmaterial, bei mehreren Einsätzen getragen werden sollen.
Nach ungeschütztem Kontakt zu einem positiv getesteten Patienten oder Patienten mit hochgradig klinischem Verdacht geht es nicht etwa in Quarantäne, nein es wird weitergearbeitet bis sich Symptome zeigen, wenn auch ab dann (erst) mit einfacher OP-Maske, welche im rettungsdienstlichen Alltag in dem man in engsten Ecken arbeitet, einem beim Umlagern auch mal ins Gesicht gefasst wird etc wohl kaum ausreichend Schutz für die Patienten bietet, die naturgemäß zu großen Teilen den Risikogruppen angehören.
Klingt etwas widersprüchlich dazu daß hier bei positiv ausgefallenem Test eines Lehrers sofort 1000 Lehrkräfte und Schüler unter Quarantäne gestellt wurden.
Und klingt total sinnfrei wenn man bedenkt daß man im Falle von Covid-19 wohl schon 2-3 Tage vor dem Auftreten von Symptomen infektiös ist und desöfteren wohl auch gar keine, nur milde oder atypische Symptome auftreten.
Gut, ja, es ist nachzuvollziehen daß bei sofortiger Quarantäne nach ungeschützem Kontakt ganz fix kein Personal mehr da wäre.
Aber hilft es wirklich wenn das Rettungsdienstpersonal zwar etwas länger Dienst tut bevor es in Quarantäne geht, aber in den drei Tagen vor dem Auftreten erster Symptome (wenn es denn nicht trotz Ansteckung vielleicht keine bekommt), in denen es vielleicht schon infektiös war, 30 Einsätze fährt bei denen es Patienten und Angehörige sowie die Kollegen von RD/Klinik/Polizei/Arztpraxen/Feuerwehr etc. gefährdet? Wohl eher nicht. dann bräuchten wir auch keine Kontaktverbote und Ausgangssperren.
Die Lösung für das Problem wäre wenn wir uns bei jedem Einsatz schützen könnten um dadurch alle anderen zu schützen. Es gibt jedoch einfach nicht genug Material, wahrscheinlich wäre das Lager nach 2-3 Tagen leer.
Nun ließ sich die Geschäftsführung in Rekordzeit dazu überreden für jeden Mitarbeiter eine eigene wiederverwendbare Halbmaske (z.B. 3M 6000-Serie) mit wechselbaren Filtern die dann für eine ganze Schicht reichen würden anzuschaffen.
Das Problem auch hier natürlich: Verfügbarkeit und sittenwidrige Wucherpreise.
Der einzige Händler den der zuständige Kollege im Internet gefunden hatte der Masken und jeweils ein paar Filter (Also genug für eine Schicht pro Mitarbeiter) für unsere 80 Mitarbeiter hätte liefern können hätte dafür unfassbare 16.000€ aufgerufen.
Langer Rede kurzer Sinn:
Falls also rein zufällig irgendjemand von Euch Inhaber von 3m ist oder n Baumarkt hat oder sonst irgendwie Masken im Stile z.B. der 3m 6000er Serie nebst erstmal ausreichender Zahl P3-Filter für 80 Rettungsdienstler (3 davon Jäger ) zu normalen Preisen liefern oder vielleicht sogar (teilw.) spenden könnte bitte ich innigst um PN.
Danke für die Aufmerksamkeit,
beste Grüße, Waidmannsheil und bleibt gesund,
Wolf
Wenigstens konnte ich mich mal kurz auskotzen
Zum Glück habe ich rechtzeitig eine 20er Packung FFP3 Masken mit ventil gekauft, die rotiere ich einfach den die Viren Leben ja nicht ewig nur man sollte nicht durcheinander kommen
Halten das die Malen mit Ventil aus? Schon probiert?Backofen - Schussel Wasser mit rein, 130^C dann Heißluft. Später dann mit Heißluft 70 Grad trocknen oder auf Heizkörper legen. Fertig!
Halten das die Malen mit Ventil aus? Schon probiert?
Danke, das probiere ich mal, wenn es nötig ist.https://youtu.be/YL1zJnkVinM So technologisch sauber gesteuert ist das nicht wie bei einem Sterilisator (Autoclaven) aber ... im Prinzip sind das auch nur Dampfdruckkessel wie bei mir zu Hause der Schnellkochtopf ...
(Sag das aber nicht meinem Brötchengeber!)
Bei 130 Grad wirst halt entsprechend Wasser verdampfen - die NEBEN DER SCHÜSSEL liegende Maske wird durch den heissen Wasserdampf sterilisiert (zumindest desinfiziert und Viren werden abgetötet wer es fachlich sauber haben will).
Die Maske ist dann etwas feucht, drum die Trockenkur mit 70 Grad - Schüssel mit Wasser raus - und auch mal öfter kurz Tür auf dass die mit Dampf gesättigte Luft raus kann.
Mit anderen Worten die Masken nicht im Wasser versenken und abkochen! Nur indirekt bedampfen...
DOC, ich glaube das liegt aber auch daran dass das Personal jetzt vermehrt auf Hygiene achtet und auch die Bewohner unter sich nicht mehr so viel Kontakt haben.@ Brackenmann:
Wie wahr geschrieben: Ich hab ne genähte Stoffmaske. Ist hübsch. Sorgt dafür dass ich mir nicht ins Gesicht fasse und erinnert mich beim Tragen immer daran Abstand zu halten.
Danke dafür, das Bewußtsein muß geschärft werden.
Und das Tragen ist nicht so tragisch, habe sie ja dauernd auf.
Wenn ich Hausbesuche in Altersheimen mache, trage ich grundsätzlich FFP2 Maske - nicht für mich, sondern, um die Alten zu schützen. Auch nicht schlimm, der Atemwiderstand ist gering, kein Problem...
Generell werde ich im ÄBD jetzt GAANZ selten in Altenheime gerufen.
Warum?
Ganz einfach - weil nicht Kind und Kegel zu Besuch kommen darf - und jede Menge Keime einschleppt. Dort gibt es fast keine Lungenentzündungen und Harnwegsinfekte mehr, bisher unser täglich Brot. ALSO auch später Masken tragen!
Ja im RD ist es auch verdächtig ruhig... Es fehlen in der Notfallrettung halt die Besoffenen nachts, die Abschiebefahrten ins Krankenhaus aus dem Altersheim und die Leute die aus Langeweile und wegen Kinkerlitzchen den RD rufen (seit 3 Tagen Rückenschmerzen... jetzt um 17:30 Freitags halte ich es nicht mehr aus...) KTW hat aber gut zu tun...@Deep-Sky Stimmt , Altersheime sind ein Graus. ABER, da hat sich sehr viel gebessert. Seit 18 Jahren mache ich dort Hausbesuche.
Dank verschärfter Auflagen sind die Schlimmsten verschwunden. Und - es ist immer abhängig von den Orten. Im ländlichen Bereich geht es dort viel besser, das Personal öfter positiv engagiert.
Und in einigen Heimen freue ich mich, wenn dort der Therapiehund umherschwänzelt. Hygienefanatiker schreien auf, aber...
Es ist immer bewegend, wenn man auf dem Flur ein armes, altes Menschlein zusammengesackt in seinem Rollstuhl vor sich hin dämmernd sieht.
Keine Reaktion, wer auch vorbeigeht.
Dann kommt der Hund der Schwester - und plötzlich regt sich der Halbtote und lacht und greift nach dem Hund und ist wieder auf der Welt und hat einen Glücksmoment.......
Und die Zahl der Lungenentzündungen ist sicher deutlich gesunken, die muß man ab einem gewissen Stadium einweisen, die Notaufnahme im KH ist auch leer - dort reihten sich immer die Notaufnahmen (die Echten!) bis auf den Gang......
Steh ich auch auf dem Schlauch... Ich fass da bei den Leuten nicht dienstlich hin, privat auch nicht.BTW, Herr Kollege... den Zusammenhang zwischen Besuchern und HWI hätte ich gerne mal erläutert.